Amenra zeigten am 27. Juni via Stream das erste Mal den Livemitschnitt des Konzertes, bei dem ihr neues Album De Doorn seine Livepremiere hatte, welches im Oktober 2019 in Menen, Belgien, stattfand.
Der Stream beginnt mit einem kurzen, instrumentalen Intro, bei dem Sänger und Band durch verschiedene Schichten von Milchglas gefilmt wurden – gewohnt doomig, mit schweren Gitarren und Drums, bevor ein kurzer Cut zu schwarzem Bildschirm mit dem Church of Ra Logo folgt, untermalt von atmosphärischen Geräuschen.
De Kroone findet im Freien statt, und der Aufbau der Szenerie hat einen überwältigenden, typischen rituellen Touch mit Feuerstellen vor der Bühne, welche nach und nach von einlaufenden Menschen mit Kapuzen und Fackeln angezündet werden, unter denen sich zum Schluss auch Sänger Colin van Eekhout befindet. Durch die orange Beleuchtung und den Nebel wirkt das Ganze um einiges mystischer, während das melancholische Ogentroost das Konzert eröffnet. Das Konzert baut sich klimaktisch auf, die Emotionen, die hinter den einzelnen Songs von De Doorn stecken, kommen live noch mehr zur Geltung als auf der Platte an sich, und ziehen den/die Hörer*in mit. Der Höhepunkt des einstündigen Konzertes ist erreicht, als die beeindruckende Bronze-Statue während De Evenmens enthüllt wird, welche von Johan Tahon geschaffen wurde. Das Kunstwerk steht inmitten der Feuerstellen auf einem Scheiterhaufen, welcher zum Song entzündet wird und auch durch die Verwendung von Drohnen sehr deutlich gezeigt wird. Der Anblick in Kombination mit der Musik wirkt in sich äußerst stimmig und schier ergreifend, so, als würde weder das eine noch das andere ohne den jeweiligen Gegenpart existieren.
Während der letzte Song ausklingt und die Flammen allmählich erlöschen, lässt sich die Gesamtheit der Spiritualität des Events langsam auf die Zuschauer*innen nieder, und der Wunsch, diese von Amenra erzeugte Energie live und nicht ,,nur’’ im Zuge eines Livestreams, erleben zu können, nimmt Gestalt an.