Livereview: Chaos at Impact Vol. 3

Am Samstag, den 09.04.16, war es wieder soweit. Nun schon zum dritten Mal fand im Jugendzentrum Mühlheim-Kärlich das „Chaos at Impact“ statt. Eine Veranstaltung die schon zwei Mal mit tollen Bands, einem klasse Publikum und unglaublich engagierten Veranstaltern punkten konnte. Ob das ganze auch ein drittes Mal funktioniert hat, insbesondere wie sich die Bands geschlagen haben, erfahrt ihr jetzt.

Heart Down:

DSC_0717Die erste Band des Abends kommt aus Kaiserslautern, also ein gutes Stück entfernt. Da die Band kaum jemand kannte waren zum Auftritt der Band leider wenig Zuschauer da. Allen die später kamen sei gesagt, dass sie etwas verpasst haben. Die Band servierte den Zuschauern feinsten Metalcore mit einigen tollen Zutaten. Dazu gehörten die tiefen, bösen Shouts des Sängers, sowie tiefe Dooms und tolle Breakdowns. Doch damit nicht genug. Die Jungs auf der Bühne glänzten mit unglaublich viel Bewegung, still stand hier keiner und jedes Bandmitglied gab alles. Und die Wirkung auf das Publikum war beträchtlich, zuerst gab es vereinzelte Mosher von denen es aber mit der Zeit immer mehr gab. Heart Down schaffte es selbst mit so wenigen Zuschauern eine tolle Stimmung zu schaffen. Hier merkt man wirklich die Liebe der Band zur Musik, da sie selbst bei so wenigen Menschen alles gab. Ein toller Auftritt einer Band die man im Auge behalten sollte!

Daily Regression:

DSC_0732Als nächste Band betraten die Jungs von Daily Regression aus Ahrweiler die Bühne in Mühlheim-Kärlich. Die Band trat sehr engagiert auf und bemühte sich in Bewegung zu bleiben, jedoch war nicht ganz so viel Energie wie bei den Vorgängern. Dennoch sieht man hier großes Potenzial für die Zukunft und was die Performance angeht werden sich die Jungs auf jedenfall noch weiter steigern. Hervorzuheben ist die Leistung vom Bassisten David, der sich im Vergleich zu seinen Bandkollegen deutlich mehr auf der Bühne bewegte und auch durch seine Ansagen das Publikum mit einbezog.  Die Songs selber waren musikalisch relativ unmelodiös und die Riffs meiner Meinung nach stellenweise eintönig, dennoch waren sie in sich selbst stimmig interpretiert. Die Shouts des Sängers sind Geschmackssache. Die Techniken beherrscht er aber ohne Zweifel und sehr gut! Die Zuschauer indess waren sehr begeistert von der Band und auf einige Mosher folgte eine große Wall of Death und später kamen auch Circle Pits hinzu. Ein guter Auftritt der Band mit Potenzial sich zu steigern.

Optimistic Me:

DSC_0948Mit „Optimistic Me“ betraten nun die heimlichen Headliner die Bühne, denn bei dieser Band waren die meisten Leute vor der Bühne und die beste Stimmung des Abends. Von Beginn an sprühte die Band vor Spielfreude und gab beim Auftritt alles und mehr. Erwähnenswert ist hier Ersatzgitarrist Phil der sich das gesamte Set in einer Woche reinzog und einen wirklich super Job machte. Die Band lieferte einen Mix aus Rap und Metalcore, man möchte meinen, dass das gewagt wäre, aber die Jungs präsentierten das ganze so souverän, dass man mit der Zeit eine wahre Freude empfindet ihnen zuzuhören. Dabei passten die Rap-Parts und die Shouts super ins Konzept, der Clean-Gesang fiel im Vergleich jedoch deutlich ab. Die Musik war stimmungsvoll und abwechslungsreich und mit schönen, tiefen Breakdowns. Diese animierten das inzwischen begeisterte Publikum zu andauernden Moshpits. Die Band machte eine klasse Stimmung an diesem Abend und man merkt ihre positive Entwicklung in den letzten Monaten.

Reset, Reflect:

DSC_1001Als vierte Band des Abends betraten „Reset, Reflect“ aus Koblenz die Bühne. Die Band strotzte von Beginn an nur so voller Energie und sämtliche Mitglieder schwangen neben der Benutzung von Instrumenten und Mikro das Tanzbein. Vor der Bühne selbst war die Stimmung leider wieder etwas abgeflaut und die Zuschauer beschränkten sich bis auf wenige Ausnahmen aufs bloße zusehen, sehr schade! Wo doch die Band unglaublich tight und gut aufeinander abgestimmt agierte. Auch hier kamen die Breakdowns super, sehr tief und drückend gruben sie sich einem jeden in die Magengrube. Die sonst tollen, hellen Shouts wollten dazu leider nicht ganz so gut passen, wie zum Rest des Sets. Ein Highlight des Sets war das Feature mit Carlo von Their Decay. Die Band machte einen sehr guten Job, könnte jedoch noch an ihrer Kommunikation zum Publikum arbeiten um dieses mitreissen zu können.

Their Decay:

DSC_1197Der Headliner des Abends kam aus Limburg. Die Mitglieder von „Their Decay“ begannen sobald sie auf der Bühne standen mit einer fantastischen Performance. Die Liebe zur Musik war hier jedem ins Gesicht geschrieben, ständig ging jeder was Bewegung anging an sein Limit. Die Musik selbst war eine ständige Mischung unterschiedlichster Breakdowns, die einen jeden ständig zum tanzen verleiten wollten. Schade nur, dass das nur sehr wenige in Anspruch nahmen, doch von Song zu Song wurden es mehr und der Sänger verstand es das Publikum nach jedem Song noch ein bisschen mehr anzuspornen. Die Lieder selbst waren wie bereits angedeutet alle sehr ähnlich, doch das tat ihrem Unterhaltungswert keinen Abbruch. Der letzte Act des Abends war wirklich des Headliners würdig und beeindruckend. Diese Band hat es verdient bekannter zu werden und es ist nicht ausgeschlossen das sie das bei gleichbleibender Qualität und einem Quäntchen mehr Abwechslung auch schafft.

Fazit:

DSC_1042Wieder war das „Chaos at Impact“ eine gelungene Veranstaltung und wieder muss ein Lob an alle ausgesprochen werden, die daran mitgewirkt haben. Sei es für die Veranstalter die sich viel Mühe gaben oder die wunderbaren Bands die den Abend besonders machten. Doch ein ganz besonderes Lob geht an die Zuschauer, die moshten, Circle-Pits mitrannten, einige Wall of Deaths mitmachten, sich beim Violent Dancing austobten und das alles friedlich und ohne sich oder jemand anderen zu verletzen. So soll es sein und in diesem Sinne erhoffen wir uns mehr von allem positiven und ein „Chaos at Impact Vol. 4“.

Supportet eure regionale Musikszene und besucht weitere unkommerzielle Shows und auch die kleineren Bands!

 

Text: Manuel Hipke

Fotos: Florian Hilger