Spread the Kakk! Die Indie-Pop Formation Kakkmaddafakka ist aktuell wieder auf Deutschland-Tournee. Können die Norweger auch 2017 ihre Fans in Ekstase versetzen? Wir berichten!
Eine eher spärlich gefüllte Batschkapp wird gegen 20 Uhr Zeuge des Auftritts der Consolers. Ist das nicht die Band, die in den letzten Monaten schon Deap Vally und Sunset Sons auf deren Deutschlandtouren supportet hat und ab heute mit Von wegen Lisbeth durchs Lande zieht? Richtig! Das Quartett ist musikalisch ähnlich anzusiedeln wie der Headliner des Abends, sorgt allerdings aufgrund einer eher verhaltenen Bühnenpräsenz für weniger Feierstimmung. Das hält einige Besucher jedoch nicht vom ersten Tanzen ab. ,,Unsere Songs handeln von einem Strand in Italien in den 70ern’’, lässt Frontmann Florian Hofer verlauten. Wäre es kein grauer Februar-Dienstag, würde direkt Hawaii-Feeling aufkommen, doch so bleibt dies nur eine Wunschvorstellung. Nach gut 30 Minuten verlassen die Lokalmatadoren die Bühne, um sich den Auftritt von Kakkmaddafakka selbst im Publikum anzuschauen.
Die Uhr schlägt 21 Uhr, als nacheinander sechs junge Männer in euphorischster Weise die Bühne entern, um mit ’’Touching’’ direkt norwegische Dance-Atmosphäre zu versprühen. Im Publikum wird getanzt, gelacht und sogar leicht gepogt. Dass die Band zu den Besten ihres Fachs gehört, stellte sie am gestrigen Abend wieder einmal unter Beweis. Eine gnadenlos gute Live-Performance mit einstudierten Bühnen-Hopsern verbreitete auf und vor der Bühne viel Freude. Die Ansagen von Frontmann Axel Vindenes hatten dabei Kabarett-Niveau. Bereits zu Beginn der Show forderten einige Fans, dass er sich seines Shirts entkleiden sollte, woraufhin er entgegnete, dass ,,die Hälfte der Leute dann gehen würden, weil sie zufrieden wären mit dem Konzert’’.
In den gut 75 Minuten spielte sich die Band durch ihre drei Studioalben ’’Hest’’, ’’Six Months is a Long Time’’ und ’’KMF’’. Die größte Begeisterung entfachten ältere Hits wie ’’Is She’’ oder das instrumentale ’’Heidelberg’’, zu dem Pianist Emin Kittelsen eine große weiße Kakkmaddafakka-Fahne auf der Bühne schwenkte. Obwohl die Band von den Brüdern Axel und Pål Vindenes gegründet wurde und die beiden den meisten Raum auf der Bühne einnehmen und den Großteil der Lieder singen, ist Kakkmaddafakka ein Sechs-Mann-Projekt, das alle Mitglieder gleichsam behandelt. Dies lässt sich daran festmachen, dass Percussionist Lars Helmik Raaheim-Oslen bei der Cover-Zugabe ’’What is love?’’ den Gesang übernahm.
Kakkmaddafakka hätten eine volle Batschkapp verdient gehabt, doch auch so verwandelten die anwesenden Besucher die Halle in ein Tollhaus. Mit ihrem größten Ohrwurm ’’Forever Alone’’ beendete das Sextett seinen Auftritt. Einige Songs mehr hätten dem Ganzen sicherlich nicht geschadet, doch auch so dürften alle Konzertbesucher mit einem Lächeln auf den Lippen die Halle verlassen haben. Spread the Kakk!
© Fotos von Valentin Krach