„Colourless” thematisiert, wie wir reagieren, wenn andere Menschen uns alles abverlangen und wir sogar dazu bereit sind, uns selbst für andere aufzugeben. Sich selbst verlieren und sich selbst belügen: Metaphorisch wird das durch ein Ausbleichen dargestellt (“I’m bleaching out”). Insbesondere geht es aber auch darum, wie man diesem Prozess Widerstand entgegen bringen und einen positiven Ausweg finden kann.
Die Message der Band wird ziemlich deutlich: Beim Hören werden wir mit Mental Health Themen konfrontiert, mit denen sich wahrscheinlich viele schon beschäftigen mussten. Stay Focused machen dabei klar, dass sie uns damit nicht alleine lassen und geben uns das Gefühl verstanden zu werden.
Musikalisch unterscheidet sich „Colourless“ sehr von der zuletzt erschienenen, melancholischen, düsteren Single „Cope“. Im Gegensatz zur Schwere des vorangegangenen Releases, spielt Colourless mit verschiedenen musikalischen Motiven, die ihn als lunpenreine Pop-Punk-Hymne qualifizieren.
In der zweiten Hälfte des Songs bekommen wir dann die im Video schon angeteaserte Lorain als Feature zu hören, die das Thema des Songs damit noch einmal unterstreicht. Die Kombination aus einem fast fröhlichen und motivierenden Anfang mit einer melancholischen Bridge, die dann in einem treibenden und für die Band charakteristisch emotionalen Finale endet, zeichnet “Colourless” als besonderen Titel auf dem am 12. Januar erscheinenden Album „Values“ aus.
Ein verspielter, melodischer Bass spielt dabei eine besondere Rolle, bei der sich Läufe und Arpeggios in Intro und Strophe mit einem warmen Klangteppich im emotionalen Teil des Songs abwechseln. Begleitet von den offenen Akkorden und Läufen der Gitarre und verhaltenen Drumstrukturen in der Strophe bietet Colourless eine große Abwechslung zum sonst so vorhersehbaren Musikalltag. So wie sich die Stimmung und Emotionalität über den Verlauf des Songs steigert, so werden auch die Drums anspruchsvoller und liefern technisch versiert ein rhythmisch sehr interessantes Fundament, das sich perfekt in die verschiedenen Dynamiken des Songs einfügt und an genau den richtigen Stellen Akzente und Steigerungen hervorbringt, die den Hörer immer wieder von einem einzigartigen Part in den Nächsten transportieren.
Auch beim dritten Video der Band führte Sven Int-Veen Regie, der dem Songinhalt entsprechend visuell mit Farben, Beleuchtung und Projektionen spielt.
