Livereview: Chaos at Impact Vol. 2

Letztes Wochenende fand nun schon das zweite mal das „Chaos at Impact“ statt. Auch dieses Mal war das Event im Jugendhaus Mülheim-Kärlich zu Hause und hatte sich zum Ziel gesetzt die erste Ausgabe zu übertreffen. Ob das hinsichtlich der Bands, der Technik und der Stimmung geklappt hat erfahrt ihr jetzt!

 

DSC_0019Dying Devotion:

Als erste Band des Abends trat Dying Devotion aus Neuwied auf die Bühne. Die Jungs spielten dabei verschiedene Metalvariationen und versuchten damit das Publikum zu begeistern. Zu Beginn verhielten sich alle Bandmitglieder noch sehr ruhig und gediegen. Doch mit der Zeit taute die Band immer weiter auf und am Ende befand sich die ganze Band, mit Ausnahme des Schlagzeugers, in einem Moshpit vor der Bühne. Die zu diesem Zeitpunkt wenigen Zuschauern headbangten teilweise und nahmen mit einigen, kleineren Circlepits an der Show der Band teil. Die Band selbst spielte solide, aber nicht herausragend, lediglich ein Breakdown zum Ende des Sets stach positiv hervor.

DSC_0117Decaying World:

Als zweite Band des Abends betraten“ Decaying World“ aus Mayen die Bühne in Mühlheim-Kärlich. Die Band versuchte sich an einer Mischung aus Metalcore und Post-Hardcore, was mal mehr und mal weniger gelang. Die Band verfügt über zwei Sänger die hinsichtlich ihrer Qualität kaum gegensätzlicher sein konnten. Während der Cleansänger die meisten Töne traf und obendrein mit viel Bewegung Stimmung machte, waren sie Shouts des zweiten Sängers sehr seltsam und unpassend. Jener sollte sich vielleicht einer anderen Technik bedienen, da sonst die Stimmbänder in Zukunft Probleme bereiten könnten. Zusätzlich sollte er vielleicht nicht angsterstarrt auf der Bühne stehen . Die Band an sich spielte typischen, einfachen Metalcore, der jedoch mit guten Breakdowns punktete. Auch vor der Bühne war viel Bewegung in Moshpits, leider übertrieben hier einige Violentdancer mit gezielten Tritten in die Menge und verletzten so nicht tanzwütiges Publikum.

DSC_0149Amanda Goes Mad: 

Anschließend folgte mit „Amanda Goes Mad“ eine Post-Hardcore-Rock Band aus Koblenz . Die Band wusste von Beginn an zu gefallen und überzeugte mit einem tollen, eingängigen Sound. Insbesondere die präsenten Gitarren traten hervor. Auch der Sänger leistete ganze Arbeit mit einer guten und passenden Stimme. Er war es auch, der mit ständiger Bewegung die Stimmung ankurbelte und wirklich alles gab. Der Rest der Band löste sich erst mit der Zeit aus der Erstarrung, bemühte sich um mehr Bewegung, schaffte es jedoch nicht auf das Niveau des Sängers. Leider war bei den Zuschauern kaum etwas los, erst zum Ende gab es einen kleineren Moshpit. Sehr schade, da die Band einen gelungenen Auftritt hinlegte und Potenzial vorwies.

DSC_0472Incertain:

Die Jungs und das Mädel von „Incertain“ betraten schließlich die Bühne. Die Band war an diesem Abend der einzige wirkliche Vertreter des Thrash-/Death-Metals entgegen allem Metalcore. Der Auftritt der Band startete mit einem leider ziemlich unpassenden Intro, das so gar nicht zu den Songs passen wollte. Dann legte die Band jedoch richtig los, mit einer energiegeladenen Bühnenperformance und viel Bewegung. Man merkte der Band den Spaß an der Musik förmlich an. Auch das Riffing und der Gitarrensound gefielen auf anhieb, wie auch die schönen Soli der beiden Gitarristen. Vor der Bühne war die bis jetzt beste Stimmung des Abends mit einigen Moshpits, Circlepits und einer ordentlichen Wall of Death. Leider gab es bei dem Auftritt der Band einige respektlose Menschen, die gezielt in die Menge traten, Verletzungen anderer in Kauf nahmen und lieber alle anderen störten anstatt raus zu gehen, weil ihnen die Musik nicht gefällt. Schade für die Fans der Band. Ansonsten ein wirklicher toller Auftritt.

DSC_0525Optimistic Me:

Als vorletzte Band des Abends betraten „Optimistic Me“ aus Neuwied die Bühne. Die Jungs spielten dabei eine Mischung aus Rapcore und Hardcore. Dabei verhielt sich die Show der Band ähnlich wie beim letzten Mal. Die beiden Sänger und auch der Bassist machten ordentlich Stimmung, während die beiden Gitarristen lediglich herumstanden. Da ist noch ordentlich Luft nach oben. Die Musik der Band war einfacher, aber effektiv. Hardcore mit einigen guten bis sehr guten Breakdowns, welcher beim Publikum wohl gut ankam. Die Cleans waren passabel bis gut, die Rap-Parts verstand man leider gar nicht. Das Publikum hatte Spaß am Auftritt der Band. Es gab einige Moshpits und die bereits bekannten Violentdancer wurden schließlich rausgeschmissen, als sie mal wieder übertrieben. Das Auftreten von“ Optimistic Me“ hat sich leicht verbessert, aber da ist noch Luft nach oben.

DSC_0579Kaiju:

Zuletzt spielten die Jungs von „Kaiju“ an diesem Abend. Die Band besteht dabei unter anderem aus ehemaligen Mitgliedern von „I Am Lucy“, die mit „Kaiju“ ein neues Projekt gegründet haben. An der Grundmechanik hat sich jedoch nichts geändert, sie wurde vielmehr verfeinert und schlussendlich liefern „Kaiju“ die gleiche Wahnsinnsshow ab, wie „I Am Lucy“ es lange vor ihnen tat. Die Band begeistert dabei mit einer fantastischen Mischung aus brutalen Moshparts und sanften Passagen. Beides fügt sich absolut harmonisch zusammen und sorgt für Begeisterung. Der Sound der Band wird dabei von perfekten Synthies unterstützt, die eine Prise Melancholie ins Set bringen. Hinzu kommt die unglaubliche Bühnenpräsenz von Sänger Matthias, dem einfach jeder ansieht, wie sehr er hinter den Texten und dem was sie aussagen steht. Der Rest der Band ist zu Beginn noch etwas steif, taut jedoch mit der Zeit immer weiter auf. Hier ist allerdings noch ein bisschen Luft nach oben. Das Publikum war während des gesamten Auftritts hemmungslos begeistert und tanzte, moshte und feierte. Schlussendlich waren „Kaiju“ der Höhepunkt des Abends und machten einfach Laune.

Fazit:

Die zweit Ausgabe von „Chaos at Impact“ war was Technik und Bühne angeht um Welten besser als die erste Ausgabe. Leider waren nicht nicht mehr so viele Besucher wie beim ersten Mal anzutreffen. Von diesen Besucher gehörte ein Teil auch in die Sparte „respektlos und gewalttätig“. Wir von „Shout-Loud“ haben überhaupt nichts gegen Violentdancing, wenn es im richtigen Rahmen stattfindet und dabei nicht absichtlich auf Kopfhöhe von unbeteiligten Personen getreten wird. Davon mal abgesehen war der Abend gelungen und wir würden uns über eine weitere Ausgabe des Events freuen.