Anlässlich des Releases ihres neuen Albums „IRE“ sind die Metalcore-Pioniere PARKWAY DRIVE gerade zusammen mit ARCHITECTS und THY ART IS MURDER hier bei uns in Europa unterwegs. Wir waren für euch bei der Show im Palladium, Köln am 30.01.15 vor Ort und haben hier ein paar Eindrücke vom Abend für euch.
Wenn PARKWAY DRIVE hier in Deutschland unterwegs sind, dann ist das immer eines der Highlights des ganzen Jahres. Wenn die Jungs aus Byron Bay, Australien dann noch zwei so großartige Bands wie ARCHITECTS und THY ART IS MURDER dabei haben, dann ist es kein Wunder, dass die Show in Köln schon länger ausverkauft war.
Los ging es mit THY ART IS MURDER, deren Frontmann CJ MCMAHON leider Ende Dezember seinen Ausstieg aus der Band verkündet hatte und somit auch bei dieser Tour hier schon nicht dabei ist. Als Ersatz ist NICK ARTHUR von MOLOTOV SOLUTION auf der aktuellen Tour dabei und ich war schon im Vorfeld sehr gespannt, wie sich die Band mit Ersatz-Sänger schlagen würde. Den Anfang machte der Song „Absolute Genocide„, dem ersten Stück ihres aktuellen, im Sommer letzten Jahres veröffentlichten Albums „Holy War„. Schon da machte sich bemerkbar, dass Nick einen sehr guten Ersatz für die Tour darstellt und stimmlich sehr gut abliefert. Knaller Songs wie „Reign Of Darkness„, „The Purest Strain Of Hate“ und „Shadows Of Eternal Sin“ dürfen natürlich auf keiner Show der Band fehlen und werden auch immer gebührend abgefeiert. Für die relativ kurze Spielzeit präsentieren THY ART IS MURDER immer einen sehr guten Mix aus „Hate“ und „Holy War„. Bei „Coffin‘ Dragger“ hätte ich mir sehr gerne die Guest Vocals von Winston McCall auf dieser Tour gewünscht, aber dieser Wunsch wurde leider nicht erfüllt. Mit dem gleichnamigen Titeltrack von „Holy War“ verabschiedeten sich die fünf Jungs von der Bühne. Ich hoffe die Band findet bald einen festen neuen Sänger, der seine Sache genauso gut macht, wie Nick heute Abend.
Als zweites waren die wundervollen ARCHITECTS an der Reihe. Eröffnet wurde deren Show mit „Gravedigger„, gefolgt von „Broken Cross„, bei dessen Intro man schon merkte, dass die Band und insbesondere Sänger Sam Carter Probleme mit den In-Ears zu haben schien. Nach dem Song folgte auch rasch eine sympatische Entschuldigung dafür von ihm und es ging unbeirrt weiter mit dem nächsten Song. Was Sam stimmlich für eine unglaublich gute Leistung bei jeder Live Show zeigt, fasziniert mich immer wieder. Nicht umsonst sind Architects für mich persönlich eine der besten Livebands überhaupt. Mit Songs vom aktuellen Album „Lost Forever Lost Together“ ging es weiter, die Band aus Brighton, UK gab insgesamt 8 von 11 Tracks des Albums in von ihnen gewohnt unbeschreiblich guter Live-Qualität zum Besten. Zum Schluss gab es noch als einzigen älteren Song das grandiose „These Colours Don’t Run“ vom Album „Daybreaker„. Mir kommt es fast so vor, als würden ARCHITECTS am liebsten nur noch Songs vom aktuellen Album spielen. Hoffentlicht beglückt uns die Band dieses Jahr noch mit News zu einem neuen Album.
Und nun war es an der Zeit für den großen Headliner des Abends: PARKWAY DRIVE. Mit „Destroyer„, dem Opener des „IRE“ Albums und einem in Konfetti/Luftschlangen „explodierenden“ Vorhang von dem die Bühne vorher verhüllt war, startete die Band rund um Frontmann Winston McCall ihre Show. Wer die Band schon öfters gesehen hat weiß, dass man von PARKWAY DRIVE immer eine Hammer Live-Show erwarten kann und so auch an diesem Abend. Auch was die optische Darbietung angeht, lassen sich die Jungs immer was neues einfallen. Weiter ging es gleich mit dem nächsten Song vom neuen Album „Dying To Believe„. Schon nach diesen beiden Songs wurde deutlich spürbar, dass die Tracks von „IRE“ sich als hervorragende Live-Songs herausstellen und die Band damit einen weiteren musikalischen Geniestreich hingelegt hat. Mit einer bunten Auswahl aus allen Werken der Band haben die Jungs wirklich eine sehr gute Wahl für die Setlist der Tour getroffen. Zwischen den starken Songs von „IRE“ wurden somit auch Klassiker wie „Carrion“ oder „Idols & Anchors“ gespielt und meine war Freude war riesig, dass ich auch wie gewohnt „Romance Is Dead“ aus dem „Killing With A Smile“ Album zu hören bekam, welches übrigends vor mittlerweile über 10 Jahren erschien. Was die Band neben dem musikalischen Aspekt so ausmacht, ist das unglaublich sympathische Auftreten der Band. Winston McCall, der Frontmann mit dem Dauergrinsen im Gesicht wirkt bei jeder Show so gerührt, wie das Publikum sie abfeiert und zeigt deutlich, dass dies für sie niemals selbsverständlich ist. Mit dem harten „Dedicated“ und dem genialen „Bottom Feeder“ wurde die Stimmung weiter eingeheizt und schon beim ersten Hören vom neuen Album hatte ich gehofft, dass diese beiden Songs auch Live zu hören sein würden. Was ist das schlimmste bei der Show der Headliner Band auf jedem Konzert? Na klar, natürlich der Moment, wenn die Band von der Bühne geht und man sich eingestehen muss, dass der Abend vorbei ist. Aber nicht mit PARKWAY DRIVE! Die Jungs verschwanden kurz von der Bühne und alles war dunkel, jedoch nur um einen kurzen Moment später mit Feuer und einem epischen Bühnenbild das Intro von „Crushed“ einzustimmen. Gänsehaut pur! Dieser Song war meiner Meinung nach das absolute Highlight der Jungs an dem Abend. Als entgültig letzten Song gab es dann noch die Metalcore-Hymne „Home Is For The Heartless“ und der Abend wurde damit würdig beendet.
Ein wahnsinnig toller Abend war nun leider zu Ende und alle drei Bands haben nun wieder einmal mehr bewiesen, dass sie nicht umsonst zur Speerspitze des Genres gehören.
Fotos mit freundlicher Genehmigung von G.Photography.