Livereview: Obituary, Exodus + Support, Live Music Hall Köln, 04.11.2016

„Battle of the Bays“ – Tour. 3 mal „Old School“ – Musik an einem Abend. Ein Grund mehr sich mal nach Köln zu bewegen und die Nackenmuskulatur etwas zu bewegen.
Ein Abend, der lange in Erinnerung bleiben wird.

Die Eintrittskarten hatten 19 Uhr als Startzeit aufgedruckt, als man aber um punkt 19 Uhr den Eingang der Kölner Live Music Hall betrat und sich erstmal mit einem kühlen blonden versorgte, starteten drin schon PRONG. Somit hat man den Opener BLUE PARROT komplett verpasst. Mist.
Dem PRONG – Obituary 2Gründungsmitglied und Urgestein Tommy Victor (seit 1986 ist er „Mr. Prong“) merkte man die Bühnenroutine absolut an. Ein ziemlich lockeren aber genialen Set riss das Trio aus New York in Köln ab. 10 Songs spielten die Groovemetaller, darunter u. a. „Snap your fingers, snap your neck“ oder „Ultimate Authority“. Nach kopfschüttelnden 45 Minuten gingen viele der rund 1.000 Zuschauer erstmal qualmen oder Wasser lassen, denn mit EXODUS kamen die Thrash-Metal – Giganten, die seit 1981 (!) die Bühnen dieser Welt besteigen, dran. Weit mehr als eine Stunde standen die „alten Herren“ headbangend auf der Bühne. Niemand, wirklich niemand stand in der Live Music Hall still, auch wenn das Publikum bei dieser „Old School“-Tour im Schnitt jenseits der 30 war. „Blacklist“, „Bonded by blood“ oder „The Toxic Waltz“ waren einige der Highlights des Abends – grandios. Auch wenn ich bisher mit EXODUS nicht viel anfangen konnte, live haben mich die 5 Kalifornier wirklich überzeugt.

Nach einer kleinen Umbaupause war es soweit – Floridas Death Metal – „Götter“ OBITUARY bestiegen die Bühne.
Brachiale Gitarren, scheppernder Bass und ein grandioser Drumsound gepaart mit der einzigartigen Stimme von Frontmann John Tardy.Obituary
Es wurde nicht nur aus dem neuen Album der Titeltrack „Tenthousands way to die“ sondern nahezu aus jedem Album ein Titel gespielt. Spätestens beim vierten Song „Turned inside out“ stand auch hier niemand mehr still. Ein großes „miteinander Headbangen“ war unter den Besuchern angesagt und besonders Gitarrist Trevor Perez hatte seinen Spaß mit dem Kölner Publikum. Songs wie „Intoxicated“, „Bloodsoaked“ oder „Find the arise“ gehörten zum genialen Set der Jungs. Bei der zweiten Zugabe rastete das mittlerweile schweißgebadete Publikum vollkommen aus. „Circle of the tyrants“, ein Cover von CELTIC FROST krachte über die Lausprecher – die Jungs sind wahre Death Metal-Götter, dies bewies man auch beim letzten Song „Slowly we rot“, den Tardy seit Jahren so ankündigt „This is the titeltrack from our very first record…“ – die Live Music Hall bebte!

Diese Tour bleibt sicherlich in Erinnerung, soviel „buntgemischtes“ Metal an einem Abend und es kamen alle auf ihre Kosten. Grandios!

 

Anmerkung des Verfassers : Ursprünglich war eine professionelle Kamera mit geplant, leider ist diese aus technischen Gründen nicht zum Einsatz gekommen, die Bilder sind „leider“ mit einem Samsung-Handy gemacht – sorry für die Qualität!