Shout Loud: Das Beste aus 2016

2016. Betrachtet man die musikalischen Ereignisse des vergangenen Jahres, werden einem sofort die verstorbenen Stars der Musikbranche einfallen. David Bowie, Glenn Frey, Maurice White, Roger Cicero, Prince, Wolfgang Rohde, Nick Menza, Leonard Cohen und jetzt auch noch George Michael.
Mit Rock am Ring und dem Southside Festival mussten zwei der größten deutschen Festivals aufgrund katastrophaler Wetterlagen vorzeitig beendet werden.
Da das Jahr 2016 jedoch nicht nur aus schlechten Ereignissen besteht, haben wir einen Jahresrückblick für euch vorbereitet, der die besten Alben, die besten Konzerte sowie die spannendsten Newcomer des Jahres Revue passieren lässt. Viel Spaß!

Florian Hilger (Chefredakteur und Gründer von Shout Loud):

Album des Jahres
3. Killerpilze – High
What?! Die Killerpilze gibt es noch? Ist das nicht die Band mit den Kids auf der Bravo?! Das werden vermutlich einige denken. Doch die Killerpilze sind zurück und erwachsen geworden. Musikalisch hat sich bei der Band einiges verändert und die Tracks klingen richtig modern und handeln von der Suche nach perfekten Momenten, exzessiven Nächten und dem Sinn des Lebens. Eingängige Pop-Refrains und frische Beats sorgen für eine nette Abwechslung im Jahr 2016!

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2. Billy Talent – Afraid of Heights
Das fünfte Album von Billy Talent liefert eine ordentliche Portion feinster Rocksongs, die sich perfekt für die Bühnen der ganz großen Festivals eignen. Nicht nur musikalisch kann die Truppe einiges. Auch die Texte machen einiges her. Es werden wichtige politische Themen behandelt und berechtigte Kritik geäußert. Qualitativ ein sehr hochwertiges Album!
Hier geht es zum vollen Review: www.billy-talent-review-shout-loud.de

1. A Day to Remember – Bad Vibrations
Endlich ein neues Album von A Day to Remember! Mit elf starken Songs beweist die Band, dass sie es noch draufhat und auch wieder härtere Töne anschlagen kann. Tracks mit dicken Breakdowns und softere Songs mit Pop Punk Anleihen harmonieren perfekt. Ein voller Erfolg und ein grandioses Album in 2016!
Unser ausführliches Review findet ihr hier: www.adtr-review-sl.de

Newcomer des Jahres: Frank Einstein
Die junge Band hat sich weiterentwickelt und präsentierte 2016 eine neue EP. Zahlreiche Auftritte wurden souverän gemeistert und die Band kommt super rüber! Richtig stark und ein Geheimtipp!

Konzert des Jahres (ohne Ranking)
–        Incertain auf dem A Chance for Metal Festival in Andernach am 06./07.05.2016
–        Swiss & Die Andern auf dem Flair Festival in Neuwied am 10.09.2016
–        Donots auf dem Green Juice Festival in Bonn am 20.08.2016

Alex Loeb (stellvertretender Chefredakteur):

Album des Jahres
3. De Staat – O
Spinnen können sie, die Holländer. Seit ihren Supportslots für Muse haben De Staat schon so manchen unwissenden Zuschauer wie mich in ihren Bann gezogen. Wer sich des früheren Schaffens der Männer bewusst ist, wird auch die neuen Lieder äußerst zu schätzen wissen. Der Klang des Albums ist noch immer kompromisslos, retro und verdammt groovig. Mal flirrt ein 80er Synth umher, mal umgibt sich Frontmann Torre Florim von verstörenden Chören („Make The Call, Leave It All“), mal werden die Colts gezogen und gekonnt umhergeballert, während die Zigarre weiterglüht („Murder Death“). Die schleppende Wüstenrock Attitüde der Niederländer zieht sich wie ein roter Faden durch das Gesamtwerk und konnte mich mit ihrer absurden Eingängigkeit vollkommen begeistern. De Staat geben sich frech, unbeholfen und dennoch selbstsicher auf O – Und ihr Sound? Na, der sucht sowieso seinesgleichen.
Hier gelangt ihr zum Interview mit den Holländern: www.youtube.shout-loud-tv-de-staat.de

2. Radiohead – A Moon Shaped Pool
Herzzerreißend wie noch nie präsentiert sich die längst zum Legendenstatus erwachsene Band aus dem Vereinigten Königreich auf „A Moon Shaped Pool“: Nackt, ehrlich aber zugleich entspannend wirkt das Album, würde man den Text nicht beachten, wie ein Soundtrack zum Aufwachen an einem kalten Wintermorgen. Doch textlich behandelt Thom Yorke hier entgegen der ruhigen Musik den Nervenzusammenbruch eines Mannes, der am Abgrund steht. Ignoriert man die subtile Kritik am Sündenbockdenken während der Flüchtlingspolitik im ersten Lied „Burn the Witch“, so glänzen insbesondere „True Love Waits“ als auch „Decks Dark“ als trübselige Schönheiten, die man am Liebsten ungestört dort hört, wo einen keiner sehen kann. „A Moon Shaped Pool“ wird dir nicht hallo sagen, gesellt sich nicht gern zu anderen, ist kein Vorzeigealbum – es ist Kunst.

Will they catch me?
Will they catch me?

1.  letlive. – If I’m the Devil…
Es ist ungeheuer wichtig, darüber zu singen, was in der Welt so passiert. Zwischen Korruption, Gewalt gegen Minderheiten als auch individuellen Krisen eines Menschen ist es meist schwer, einen positiven Blickwinkel zu behalten. Mit ihrem Album „If I’m the Devil…“ verarbeiten letlive. all dies in einem Rundum-Nicht-Sorglos-Paket und verflechten in ihrem weicheren Sound neben Sozialkritik auch philosophische Fragestellungen zur Liebe und deren Existenz. Egal, ob es nun um die Black Lives Matter Bewegung oder Polizeigewalt im Großen und Ganzen geht, Jason Aalon nimmt kein Blatt vor den Mund und offenbart die Tragödien, die sich in den USA abspielen. Eine Neuerfindung gelingt den wenigsten, vor Allem, wenn man von einer chaotischen Truppe zu einem festverwobenen Gespann genialer Musiker werden will. letlive. gelingt dieser Sprung ins kalte Wasser jedoch mit Bravour: Von schnellen Hau-Drauf-Passagen bis hin zu bewegenden Balladen wie dem Opener „I’ve Learned to Love Myself“ sprechen die Lieder individuell für sich und machen diese CD mit Hinblick auf ihre Inhalte zum wichtigsten Album des Jahres 2016. Ich ziehe meinen Hut.
Mein komplettes Review findet ihr hier: www.letlive-shout-loud-review.de

 

Newcomer des Jahres: Beartooth
Caleb Shomo geht es besser. Zum Glück merkt man das seiner Musik nicht an, die dir noch immer ins Gesicht spuckt und die Europäische Hardcoreszene dieses Jahr im Sturm erobert hat. In den USA startet seine Band schon lange durch, und auch hierzulande wird man von Beartooth noch viel hören. Bald erhältlich auf der großen Bühne statt dem kleinen Schuppen von nebenan.

 

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Konzert des Jahres
3. Architects in der Batschkapp in Frankfurt am 27.10.2016
Architects haben an diesem Abend bewiesen, dass Tom Searles Genius noch lange gefeiert werden wird. Eine einzigartige Liedauswahl von alt und neu hinterließ die Batschkapp in Trümmern und demonstrierte, wie wuchtig die Jungs wirklich live zusammenspielen. Sam Carters Ansagen strotzen nur so von Stolz, den man ihm im Lichte dieses tragischen Ereignisses als auch des genialen Konzerterlebnisses nicht übelnehmen kann.
Meine Worte zur Show findest du hier: www.architects-livereview-shout.de

2. Muse in der Olympiahalle in München am 31.03.2016
Muse haben in den vergangenen zwei Jahren erneut die Bühnen der Welt erobert und diesmal eine 360 Grad Show mit im Gepäck gehabt. Von schwebenden Drohnen, verschwindenden Klavieren bis hin zu einer variierenden Setlist jeden Abend hat man mehr für sein Geld bekommen, als man es je hätte verlangen können. Muse sind eine der besten Livebands aller Zeiten!

1.  Enter Shikari im E-Werk in Köln am 27.03.2016
Was soll man dazu noch sagen? Enter Shikari überwältigten den Zuschauer mit 100 Minuten Musik, Schweiß und Lichtgewitter – den genialen Support mal ganz außen vorgelassen.
Meine Worte zur Show findest du hier: www.shout-loud-livereview-shikari.de

 

Joshua Lehmann (Fotograf und Social Media Beauftragter):

Album des Jahres
3. Silent Planet – Everything Was Sound
Kennst du das? Du hörst ein Album einer dir völlig neuen Band zum ersten Mal. „Gar nicht so schlecht“, denkst du dir. Ok, ein zweites Mal durchhören, ein drittes Mal. Ein viertes Mal und letztendlich zeigt dir Spotify an, dass die so oft gehörten Songs in der Playlist deiner am meisten gehörten Tracks 2016 vorkommen.
Das schaffte Silent Planet in den letzten Monaten bei mir, als ich das erste Mal von ihnen hörte. „Everything was Sound“ präsentiert sich wie das Debütalbum der fünf Jungs aus L.A. auch als Melodic Hardcore Paket, zugeschnürt mit einer Metalcore Schleife. Öffnet man das Paket, wird man Zeuge von Lyrics, deren Verständnis es Zeit bedarf. Viele unbekannte englische Worte, die nach dem Nachschlagen sehr kunstvolle, poetische und vor allem ausdrucksstarke Texte ergeben. So behandeln Silent Planet auf ihrer aktuellen Scheibe viele soziale Themen deren Relevanz nicht aktueller sein könnten (bspw. „No Place to Breathe“ mit Inspirationen des „Black Lives Matter Movements“). In Zukunft erhoffe ich mir noch viel neues Material von Silent Planet hören zu können.  Im neuen Jahr spielen sie ihre erste eigene Headliner-Tour in den USA gefolgt von Shows in Europa.

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2. Beartooth – Aggressive
Roh, emotional und vor allem eines: Aggressiv! So präsentiert sich die zweite und aktuelle Scheibe der vier Hardcore-Jungs um Frontmann Caleb Shomo. Dabei ist sich die Band aus Columbus ihrem melodischem Hardcore-Sound treu geblieben. Der Mix aus Clean-Parts zum Mitsingen sowie knüppelharten Mosh-Parts geben mir jedes Mal beim Durchhören in der Bahn das Verlangen mit meinem Sitznachbarn eine Pit zu starten und lauthals los zu singen. Bravo Beartooth!

1. Architects – All Our Gods Have Abandoned Us
2016 war wohl das bisher schwierigste Jahr der Architekten aus Brighton. Mit dem Tod von Tom Searle, dem Gitarristen, Riff-Schreiber und Brain der Gruppe ist den nun nur noch vier Bandmitgliedern ein wichtiger Einflussgeber verloren gegangen. Doch er hat sich verewigt. Betrachtet man ,,All Our Gods Have Abandoned Us’’ post-mortem, so fällt auf, wie Tom mit einigen Songs sein Schicksal an Krebs erkrankt zu sein verarbeitet hat (z.B. „Gone with the Wind“). Wer den Vorgänger „Lost Forever // Lost Together“ mochte, wird auch vom aktuellen Album nicht enttäuscht werden! Architects-typische, komplexe Mathcore-Riffs mit der richtigen Portion Djent und das auf einem konstant hohen Energielevel fesseln den Zuhörer auf ganzer Linie. Spätestens nach der überragenden Live-Performance auf der diesjährigen Europa-Tour der Engländer war für mich klar: All Our Gods Have Abandoned Us ist das Album des Jahres!
Hier geht es zum ausführlicheren Review: www.architects-review-shout-loud.de

Newcomer des Jahres: Silent Planet
Definitiv Silent Planet! Zwar haben die Amerikaner bereits zwei Alben auf dem Markt, dennoch stehen sie noch vor dem großen Durchbruch. Sie sind bereits etwas populärer geworden, nicht zuletzt durch ihren Support-Slot bei August Burns Red. Dennoch stehen sie immer noch am Anfang ihrer hoffentlich großen Karriere. Ich freue mich auf Album Nummer 3 und hoffe sie bald einmal live erleben zu können.

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Konzert des Jahres
3. Parkway Drive am 22.01.2016 in der Posthalle in Würzburg
Die wohl bekannteste Metalcore Band aus Byron Bay hat es bei mir auf Platz 3 geschafft. Parkway Drive zeigten mit der Liveperformance ihrer neuen Songs von „IRE“ als auch alten Klassikern wie „Idols and Anchors“ oder „Carrion“ warum sie zu den erfahrensten als auch beständigsten Bands dieser Zeit gehören. Eine souveräne musikalische Leistung gepaart mit einer schönen Liveshow. Wer beim Finisher „Home is for the Heartless“ inklusive Funkenregen und einem Winston McCall mit Bengalo in der Hand schon zur Garderobe lief, um ohne Anstehen seine Jacke zu holen, dem ist nicht mehr zu helfen. PWD waren und sind einfach ein Brett!
Zum vollen Review hier klicken: www.pwd-shout-review-loud.de

2. Architects am 27.10.2016 in der Batschkapp in Frankfurt
Architects schafften es hier mit Stick to your Guns und Bury Tomorrow als Supports mich vollends zu überzeugen. Es gibt einfach nichts Besseres als mit 1000 anderen Kehlen inklusive Sam Carter „YOU FUCKING PIGS!“ zu schreien während die Bühne in einem blauen Lichtermeer versinkt.

1. Rammstein am 27.08.2016 im Stadion Wroclaw in Wroclaw (Polen)
Für mich persönlich ungeschlagen Rammstein in Breslau im Rahmen des „Capital of Rock“. Eigentlich höre ich die Matadore der „Neuen Deutschen Härte“ nicht mehr wirklich oft. Dennoch: Vorband Limp Bizkit, 5 Meter hohe Flammen, Pyrotechnik bis zum Umfallen und eine Setlist von der mein 13-jähriges Ich auch damals schon liebend gern den sechs Männern in schwarzen Klamotten, beschmiert mit Motorenöl gerne persönlich um den Hals gefallen wäre. Einfach unschlagbar!

Jonathan Schütz (Redakteur):

Album des Jahres
3. Every Time I Die – Low Teens
Das ultimative Southern Rock Album mit Core-Einflüssen für alle Gitarristen da draußen. Zu den großartigen Gitarrenriffs von Andrew Williams und Jordan Buckley gesellen sich die posttraumatischen Texte von Frontmann Keith Buckley, der auf diesem Weg den Fast-Verlust seiner Frau und seiner ungeborenen Tochter verarbeitet.

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2. Heisskalt – Vom Wissen und Wollen
Deutschland kann keine harte Musik? Oh doch! Das Aushängeschild des deutschsprachigen Post-Hardcore ist neben den Ausnahmekünstlern Fjørt die Stuttgarter Band Heisskalt. Auf ,,Vom Wissen und Wollen’’ trifft harter Alternative Rock auf künstlerische Texte, gipfelnd in mehreren Songs mit Überlänge und einem Album, das aufgrund seiner Vielfalt nie langweilig wird.
Mein volles Review findet ihr hier: www.heisskalt-review-sl.de

1. Architects – All Our Gods Have Abandoned Us
Mein Album des Jahres hat die britische Metalcore-Band Architects veröffentlicht. Das Quintett hat sich auf ihrem neuesten Werk zwar nicht großartig weiterentwickelt, dafür präsentieren sie auf ’’All Our Gods Have Abandoned Us’’ von der ersten bis zur letzten Minute Gesellschaftskritik im größten Ausmaß und haben ihren Musikstil absolut perfektioniert. Tom, wir vermissen dich.

Newcomer des Jahres: Cane Hill
Cane Hill haben mit ’’Smile’’ (hier geht es zum Review) nicht nur eins der besten Debütalben des Jahres veröffentlicht, sondern auch ihren Durchbruch dieses Jahr gefeiert. Die US-Amerikaner waren mehrere Monate mit Bullet for My Valentine auf Tour und zählen mit ihrem Mix aus Nu Metal und Metalcore zu den spannendsten Neuentdeckungen des Jahres.

Konzert des Jahres
3. Iron Maiden in München bei Rockavaria am 29.05.2016
Die größte Show des Jahres. Was Bruce Dickinson und Kumpanen als Headliner beim dreitägigen Rockavaria Festival abgeliefert haben, hat mich nachhaltig beeindruckt und voller Staunen zurückgelassen. Wer gleichzeitig musikalisch so gut abliefern kann nach so vielen Jahren und dazu eine der besten Bühnenshows des Jahres zelebriert, gehört in jede Top-Liste.

2. Billy Talent in der Festhalle in Frankfurt am 04.12.2016
Billy Talent waren die letzten Jahre nicht unbedingt für ihre Livequalitäten bekannt, doch was die Kanadier bei Rock am Ring und auf ihrer Headliner-Tournee Ende des Jahres abgeliefert haben, war zugleich ein totaler Abriss, eine wichtige politische Botschaft und ein einfühlsamer Rock-Abend. Das Quartett hat es endgültig in die oberste Liga geschafft.
Hier zum kompletten Review der Show: www.billy-live-sl.de

1. Enter Shikari + Support im E-Werk Köln am 27.03.2016
Ostersonntag wird Zuhause bei der Familie in ruhiger Atmosphäre verbracht? Falsch gedacht! Enter Shikari waren an jenem Feiertag mit Modestep und Hacktivist im ausverkauften E-Werk in Köln zu Gast und gleich dreifach wurde im großen Stil abgeliefert. Enter Shikari zählen zu den wichtigsten britischen Bands unserer Zeit und haben nicht nur auf dieser Show ihre politischen und sozialkritischen Texte mit einer großartigen Show und einem noch großartigeren Publikum überliefert. Die vier Jungs aus St Albans muss man wirklich einmal live erlebt haben.
Hier gelangt ihr zum Interview mit Enter Shikari: www.youtube-shikari-sltv.de

Valentin Krach (Fotograf):

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Album des Jahres
3. Fewjar – Until
Die beiden Musiker aus Berlin haben mit ihrem neuesten Werk gezeigt, wie kreativ sie sind. Bei diesem Album bleibt kein Stein auf dem anderen und es fühlt sich an wie eine Achterbahn der Gefühle. Trotzdem kann ich zu den Liedern auf ‚,Until‘’ unglaublich gut entspannen und die Gedanken kreisen lassen. Da sich die Musik so schwer beschreiben lässt, hört sie euch einfach an, es lohnt sich!
Hier geht es zum vollen Review: www.fewjar-review-shout-loud.de

2. Heisskalt – Vom Wissen und Wollen
Heisskalt sind, wie sie uns in ihrem Interview schon sagten, schwerer konsumierbar geworden. Aber wenn man sich auf ihre neue Platte einlässt, dann hat man hier ein starkes Stück Musik mit aussagekräftigen Texten und experimentierfreudigen Instrumenten vor sich. Für mich fühlt es sich so an, als würden sie einem manchmal direkt aus der Seele sprechen.
Zum Interview mit der Band hier klicken: www.youtube-heisskalt-sl-interview.de


1. A Day to Remember – Bad Vibrations
Einige der besten Breakdowns dieses Jahr kam von einer Band, die auch für Pop-Punk bekannt ist. A Day To Remember haben mit ihrem neusten Werk gezeigt, wie gut sie ihr Handwerk beherrschen. Das Album hat viele brutale Tracks, weiß aber auch mit softeren Songs zu überzeugen. No War, No Peace!
Hier gelangt ihr zum Interview mit Gitarrist Neil Westfall: www.sl-interview-adtr.de

Newcomer des Jahres: Code Orange
Code Orange haben mit ihrem Album ‚I am King‘ ihrem chaotischen Sound eine Startrampe gebaut. Und was für eine! Wenn man diesem Album und damit dieser Band eine Chance gibt, dem soll gesagt sein: das hier ist alles andere als einfache Musik! Kreatives Chaos beschreibt es am besten. Verzerrte Gitarren, Soundwände die auf einen zu rollen und wuterfüllter Gesang. Auch nehmen Code Orange kein Blatt vor den Mund, was sie unter Beweis stellten, als sie Asking Alexandria angriffen und diese für ihre ‚,Fake Rockstar Attitüde’‘ zur Rechenschaft zogen.

Konzert des Jahres
3. Architects in der Batschkapp in Frankfurt am 27.10.2016
Die Band aus Brighton hat ein hartes Jahr hinter sich, wie allen mittlerweile bekannt ist. Sie entschieden sich aber trotz des niederschmetternden Vorfalls am 20.8. diesen Jahres dafür, die restlichen Konzerte für dieses Jahr trotzdem zu spielen. Und zum Glück haben sie diese Entscheidung getroffen, wie die Band jetzt selbst sagt. Denn auch wenn man trauert, sollte man immer nach vorne schauen. Mit ihren Freunden von Bury Tomorrow, die als erste Band des Abends schon ordentlich Stimmung machen konnten, und Stick To Your Guns, deren Texte einen bei einer Show so richtig zum Kochen bringen, legten Architects an diesem Abend eine perfekte Performance hin, die ihresgleichen sucht. Bei der Rede von Sänger Sam Carter, der erzählte, dass diese Halle Toms Lieblingsort war, um ein Konzert zu spielen, war die gesamte Menge still, und man konnte fühlen was für eine Unterstützung die Band von ihren Fans bekommt.
Hier gelangt ihr zum Interview mit Jesse Barnett von Stick to your Guns: www.youtube-shout-loud-styg.de


2. Parkway Drive auf dem Rocco del Schlacko Festival in Püttlingen am 13.08.2016
Sie gehören einfach mittlerweile zu den größten in ihrem Genre, und das zu recht. Ihr Auftritt beim Rocco del Schlacko war einfach eine Wucht. Wenn man sich an diesem Tag auf dem Festivalgelände umschaute, dann hatte gefühlt jeder zweite Bandmerch der Australier an. Und das sollte sich auch zeigen, denn nach den doch etwas ruhigeren Acts davor, obwohl Royal Republic die Festivalgemeinschaft doch für sich gewinnen konnten, wurde das Gelände in eine Staubwüste verwandelt, als Parkway Drive die Bühne betraten. Die Show fühlte sich teilweise an wie ein Kampf auf dem Wüstenplaneten Tatooine, nur, dass das hier etwas Positives ist.


1. Enter Shikari im E-Werk in Köln am 27.03.2016
Da Hacktivist aber kurz nach dem die Türen geöffnet wurden schon performten, weil sie eigentlich nicht spielen sollten, war es noch relativ leer. Aber die Leute, die da waren, machten schon ordentlich Stimmung. Zu Modestep, die man in die Genre Drum’n’Bass und Dubstep einordnen kann, war der Saal schon ganz gut gefüllt. Und als es losging, zeigte sich, wie feierwütig die Menge war. Es wurde ein Pit nach dem anderen geöffnet und das zog sich durch den gesamten Auftritt. Auch sind Modestep live ziemlich gut und auch tatsächlich live, trotz ihrer sehr elektronischen Musik. Und Enter Shikari brachten die Stimmung zu ihrem Zenit. Es war ein energiegefüllter Auftritt und die Menge zeigte sich feierwütig. Fast jeder verließ die Halle an diesem Abend mit durchgeschwitztem Shirt.

Felix Scheidel (Redakteur):

Album des Jahres
3. Despised Icon – Beast
„The icon is back“ stand es auf den Werbebildern für das Comeback-Album ,,Beast“ geschrieben. Und für alle Fans der Kanadier lässt sich festhalten: she is! Despised Icon melden sich nach sechs Jahren mit neuem Album zurück und zeigen, wo im Deathcore der Hammer hängt. Ultra brutale Slam-Parts gepaart mit den surrealen Blastbeats von Drummer Alex Pelletier zaubern dem Hörer nach wenigen Momenten ein Lächeln ins Gesicht. Die prägnanten Breaks mit Gitarrenvorspiel und der folgende mächtige Breakdown mit gewohnt sympathischem ,,bree bree“ ergeben den unverkennbaren Despised Icon-Sound und macht das Album zum Must-have eines jeden Deathcore-Liebhabers.

2. Architects – All Our Gods Have Abandoned Us
An diesem Album kamen Metal- und Hardcore-Fans 2016 nicht vorbei: mit ,,All Our Gods Have Abandoned Us“ setzen die Briten von Architects dem schon unglaublich guten Vorgänger ,,Lost Forever // Lost Together“ noch einen drauf, was fast unmöglich erschien. Die Songs sind wütender und schneller als vorher, haben aber stets die typische Mixtur aus melancholischen und aggressiven Teilen.
Hinzukommt die vorbildliche politische Einstellung der Band und der unermüdliche Appell an die Menschlichkeit. Das und der tragische Tod des federführenden Gitarristen Tom Searle steigern die Sympathie für diese Gruppe fast ins Unermessliche. Angesichts eines so großartigen Albums lässt sich sehr hoffen, dass die Band den Verlust ihres ,,Bruders“ verkraftet und mit ihrer Musik verarbeiten kann.

1. Every Time I Die – Low Teens
Die fünf Jungs aus Buffallo liefern mit dieser Scheibe eine bunte Mischung aus Chaos, Melodie und Power. Viel Abwechslung findet sich dabei sowohl zwischen als auch in den Songs: die wohlbekannten schrägen Parts treffen auf emotionale Refrains, die direkt ins Ohr gehen. Hinzu gesellt sich eine ganze Portion Southern Hardrock, durch den sogar eine Kuhglocke den Weg in einen Song findet. Alles zusammen ergibt ein Album, auf dem für jeden etwas dabei sein sollte und das nie langweilig wird. Zurecht konnte sich ,,Low Teens“ diverse Chart-Erfolge sichern.
Mein ausführliches Review findet ihr hier: www.etid-shout-loud-review.de

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Newcomer des Jahres: Fjørt
Eine Band, die einen vor eine schwierige Entscheidung stellt: gehört sie in die Kategorie ,,bestes Album“, ,,bester Newcomer“ oder ,,bestes Konzert“? Eigentlich alles. Trotzdem beugen wir hier der Einseitigkeit vor und küren sie zum besten Newcomer. Denn Fjørt aus Aachen haben Anfang 2016 ein großartiges zweites Album namens ,,Kontakt“ veröffentlicht und mit diesem extrem fleißig getourt. Nach der Release-Tour folgten gefühlt alle deutschen Festivals und im Herbst ging das Trio erneut auf Reise. Daher sitzt live auch jeder Schlag und Ton genau da, wo er hingehört. Die Band überzeugt in Sachen Sound, Text und Live-Performance und sollte daher gut im Auge behalten werden – das wird groß!

Konzert des Jahres
3. Radio Moscow und Galactic Superlords im Kesselhaus in Wiesbaden am 09.08.2016
Wer sich nach dem Sound der späten 60er bzw. frühen 70er sehnt, der ist auf einer Show von Radio Moscow hervorragend aufgehoben. Die Band aus San Diego rockte mit einer Mischung aus Blues und Psychedelic Rock das Kesselhaus ordentlich durch. Der wummernde Bass, die kräftigen Drums und die jaulende Gitarre verschmolzen derart gut miteinander, dass man fast vergessen konnte, dass es sich hier nur um ein Trio handelt. Wunderbar ,,trippy“ war auch der Badezimmerhall, den Sänger und Gitarrist Parker Griggs über seine raue Stimme gelegt bekommen hat. Auch die Galactic Superlords aus Köln wussten mit ihrem dynamischen Hardrock, wie man die Anwesenden zum Abgehen bringt. So muss sich das vor 50 Jahren ungefähr angefühlt haben!

2. Fjørt und ashes of pompeii im Kesselhaus in Wiesbaden am 30.10.2016
Ein tolles Album zu liefern bedeutet heutzutage nicht mehr zwingend, diese Qualität auch live rüber bringen zu können. Doch nicht nur, dass Fjørt eine phänomenale Darbietung ihrer Stücke ins Kesselhaus gebracht haben, es gab auch stets kleine Variationen der Songs. In gleicher Qualität eröffneten ashes of pompeii mit weniger heftigen, aber umso atmosphärischeren Songs den Abend.
Alles zusammen ergab eine mitreißende und sehenswerte Show, die durch die große Ansprache von Fjørt-Bassist David Frings auch noch eine emotionale Komponente erhalten hat. David sprach sich für mehr Mitgefühl gegenüber Flüchtenden aus und erntete damit großen Zuspruch beim Publikum.
Hier gelangt ihr zum Review des Konzertes: www.fort-shout-loud-review.de

Blues Pills
Blues Pills

1. Blues Pills, Kadavar und Stray Train im Schlachthof in Wiesbaden am 12.10.2016
,,Spät-Summer of love“ hätte man über die Show von Blues Pills, Kadavar und Stray Train im Oktober schlecht scherzen können. Denn die Gruppe um die schwedische Power-Stimme Elin Larsson brachte viel Atmosphäre mit ihrem Ende-60er-Sound nach Wiesbaden. Trotzdem hatte die Band soundmäßig etwas Startprobleme und konnte erst verzögert überzeugen. Anders der Co-Headliner Kadavar: das Berliner Trio überzeugte vom ersten Ton an mit einer absolut großartigen Show. Surrende Gitarre, mächtige Drums und wummernder Bass brachten den ordentlich gefüllten Schlachthof zum Ausrasten. Grundlage für diesen Jubel haben die slowenischen Stray Train geschaffen, die trotz ihrer unscheinbaren Optik ein ordentliches Pfund an Rock’n’Roll im Gepäck hatten.
Mein Review der Show findet ihr hier: www.shot-loud-blues-pills.de

Marlen Fasold (Redakteurin):

Album des Jahres
3. The Rolling Stones – Blue and lonesome
Die wohl berühmteste Zunge der Welt ist nach 10 Jahren endlich wieder auf einem neuen Albumcover zu sehen. 12 Songs, in denen sie deutlich ihre Liebe zu den Blues-Klassikern der 50er und 60er Jahre zum Ausdruck bringen. Der Blues als Quelle der Stones gemischt mit würzig rockigem Sound fühlt sich wie eine kleine Zeitreise an. Mit einem alten Mustang ohne Ziel durch die Straßen der USA cruisen und sich dabei von mitreißend schrillen Gitarrenriffs, Saxofon und Mundharmonika tragen lassen. Wie Kristen Stewart im Musikvideo zu „Ride `Em On Down“. Ein großartiges Album. Stilecht auf Vinyl klingt für mich der Sound am besten.

2. Blues Pills – Lady in Gold
Die Fans des 2014 erschienenen Debütalbums streiten sich über Lady in Gold. Rauer Blues-Rock: so kannte man die Blues Pills. Das neue Album hat definitiv weniger Ecken und Kanten, allerdings wirkt die neue Note aus Pop und Soul runder. Und keine Sorge – die unverkennbaren Psychedelic-Einflüsse sind geblieben. Das Album „Lady in Gold“ landete nicht ohne Grund auf Platz 1 der deutschen Albumcharts. Die Schweden haben es einfach drauf und ich genieße den 70er Jahre Retro-Sound, den Sängerin Elin Larsson so kraftvoll verkörpert.

1.  Kaleo – A/B
Gleich der erste Song „No Good“ weckt sofort den Drang aufzuspringen, zu tanzen, mitzusingen, zu grooven. Einfach unfassbar sexy. Die Newcomer kommen aus dem kalten Norden Islands aber heizen mit ihrem Debütalbum, auf welchem sie temperamentvoll Blues, Country und Folk miteinander kombinieren, mächtig ein. Sänger JJ Julius Son fasziniert mit seiner einzigartigen Stimme, mal rockig-frech, dann wieder gefühlvoll melancholisch. Die gelungene Mischung aus ruhigen und stimmungsvoll-emotionalen Klängen und wilden Gute-Laune-Songs hält für jeden etwas bereit. Instrumentales Songwriting und genial geschriebene Texte machen das Album anspruchsvoll aber zugleich auch verblüffend einfach. Kurz gesagt: Für mich das beste Album des Jahres 2016!

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Konzert des Jahres
1. Moose Blood im Kesselhaus in Wiesbaden am 22.09.2016

„Man versank förmlich in die Stimmung der Musik, die jede Seele beflügelte.“

Hier zum Livereview: www.moose-shout-blood-loud-livereview.de

Euer Shout Loud Team wünscht euch einen guten Rutsch in 2017 und für das kommende Jahr Gesundheit, Erfolg und Zufriedenheit!