Livereview: Sum 41 + Support, Wiesbaden Schlachthof, 16.02.2017

Punk, Metal, Akustikgitarre, Klavier. Wer Sum 41 auf ihrer aktuellen Tour live erlebt, der bekommt ein Gesamtpaket, das sich sehen lassen kann. Die Kanadier wissen, wie man ein Konzert kurzweilig gestaltet!

Hollerado

Als Support brachten uns Sum 41 ebenfalls eine kanadische Band, Hollerado mit. Ihr Indie-Pop/Rock Sound wusste zu überzeugen. Das Quartett kreierte Musik zum Mitwippen und fröhlich sein, trotzdem ließ sich immer wieder eine gewisse Härte raushören, so dass man immer noch wusste, auf was für einem Konzert man gerade war. Mit ihren Jacken mit den Tier Prints auf dem Rücken und dem Banner, welches auch selbstgemalt sein könnte, haben sie einen gewissen „Selfmade“-Look, und trotzdem sind sie mit Sum 41 auf Tour. Nichts davon ist negativ gemeint, es war ein starker Auftritt und die Jungs wissen wie man eine Bühne rockt!

Sum41 (1/2)

Doch nun zum Hauptact des Abends. Mit ihrem Intro „Introduction to Destruction“ betraten Sum 41 die Bühne. Und diese Ansage sollte sich auch bewahrheiten. Wo sich das Publikum bei der Vorband noch etwas verhalten gab, wurde der erste Pit direkt mit Betreten der Bühne eröffnet, und das obwohl der erste Song, „A Murder of Crows“, wirklich nicht einer der härtesten Songs von den Jungs aus Ajax ist. Doch mit ihrer Single aus ihrem neuen Album, „Fake my own Death“, sprang dann endgültig fast der gesamte Schlachthof rauf und runter. Sänger Deryck Whibley verkündete zwar, dass er etwas angeschlagen ist, aber dies stand der Performance überhaupt nicht im Weg. Bei ihrem „Hell Song“ gab es dann erste Crowdsurfer und der Schweiß floss. Sum 41 legten eine Top Performance ohne merkliche Fehler hin. Sie wissen wie man eine Show gestalten muss, damit es nicht langweilig wird!

Sum41 (2/2)

Als Highlights lassen sich hier auf jeden Fall das eindrucksvolle Bühnenbild, welches aus einem riesigen Totenkopf und zwei Skeletthänden bestand, die sich nach ungefähr einem Drittel der Show aufbauten, nennen. Eine der Hände zeigte dem Publikum den Mittelfinger, welcher vom Publikum prompt erwidert wurde. Auch die ruhigen Parts der Show, bei denen Sänger Deryck auf einer kleinen B-Stage mit einer Akustik Gitarre sein Bestes gab, wussten zu überzeugen. Um das Publikum wieder aufzuwecken, gab Drummer Frank Zummo ein Schlagzeug Solo zum Besten, welches sich sehen lassen konnte! Nach ihrem Queen-Cover von „We Will Rock You“ verließen die Punkrocker mit zwei Hits, „Still Waiting“ und „In Too Deep“ die Bühne, um mit einem ruhigen Piano Part von „Reason to Believe“ in ihre Zugaben einzusteigen. Doch natürlich ließen sie es sich nicht nehmen, mit einem Knall von der Bühne zu gehen. Somit endeten sie mit „Fat Lip“, nur um kurz danach noch einmal als 80-Thrash Metaller verkleidet wieder zu kommen und ihren Song „Pain for Pleasure“ zu performen. Ein lustiger Abschluss für ein sehr abwechslungsreiches Konzert.

Wer auf abgefahrene Performances steht, sollte sich Sum 41 diesen Sommer auf einem der zahlreichen Festivals dieser Welt nicht entgehen lassen. Ankündigungen für deutsche Festivals sollten demnächst folgen!