Dass Messengers wohl eines der wichtigsten Alben für den modernen Metalcore ist, steht außer Frage. Umso besser, dass August Burns Red zum zehn-jährigen Jubiläum auf Tour kommen um eben genau dieses Album in ganzer Länge zu präsentieren!
Oceans Ate Alaska haben erst vor kurzem ihr zweites Album veröffentlicht. Hinter „Hikari“ versteckt sich ein japanisch angehauchtes und komplexes Werk, das schon irgendwie als Metalcore bezeichnet werden kann – allerdings wäre das viel zu oberflächlich. Das Set der noch recht jungen Briten strukturierte sich aus alten, sowie neuen Songs. Harte Breaks, wie beispielsweise in „High Horse“ oder „Covert“ paren sich mit Blastbeats, jeder Menge Riffing und komplexen Taktwendungen. Progressiv sind Oceans Ate Alaska zweifelsohne, so eigen klingt deren Musik. Die ein oder andere Windung erscheint jedoch etwas unnatürlich und es benötigt definitiv Zeit sich in die Musik von „Hikari“ einzufinden. Doch die Masse nahm dieses Geschenk an Musik dankend an und auch an Bewegung vor der Bühne mangelte es nicht. Mit „Escapist“ haben Oceans Ate Alaska nicht nur ihr Set würdig beendet, sondern einen wahren Hit an modernem Metalcore geschrieben. Ich will mehr!
Natürlich waren alle aus einem Grund hier: „Messengers“. Kompromisslos und ohne große Ansage spielten August Burns Red das 2007 erschienene Album mit nur wenigen Unterbrechungen durch. Songs wie „Back Burner“ und „Composure“ sind nicht umsonst in der regulären Setlist der Band zu finden. Doch Lückenfüller kennt dieses Album nicht. Das Set bleibt von vorne bis hinten spannend, auch wenn man die Musik schon etliche Male gehört hat. Erst das große Finale mit „Redemption“ bringt neben einem grandiosen Abschluss vor allem Zufriedenheit. Welch ein Erlebnis! Doch damit endete der Auftritt der christlichen Metalcombo nicht. Nach einem Drumbattle zwischen Matt Greiner und Bassist Dustin Davidson folgten ein paar weitere Songs. Nebst der neuen Single „Invisible Enemy“ beispielsweise „Ghosts“, dass dank Dustin auch Jeremy von A Day To Remember nicht missen lässt, „Empire“ und zum goldenen Abschluss auch noch „White Washed“. Hoch anzurechnen ist August Burns Red, dass sie all diese Songs mit so viel Spaß und Energie performten, dabei eine solche Dankbarkeit ausstrahlten, dass der Funke wortwörtlich von der Crowd weitergetragen wurde.
Zwar war der Colos-Saal nicht ausverkauft, dennoch war es ein erneut heißes Erlebnis, dass nicht mehr viel Platz bot. „Messengers“ in full live zu sehen, war eine Erfahrung die ich nicht missen will und auch Oceans Ate Alaska seien einem ans Herz gelegt. Insbesondere dann, wenn man auf progressiven Metalcore steht.
Autor: Rodney Fuchs
Fotos: Joshua Lehmann