Review: Planet of Zeus – Live in Athens

Zwar ist der Osten neulich von Bands wie Parkway Drive oder auch While She Sleeps bereist worden, doch hat dieser auch selbst Einiges an Musik zu bieten: Planet of Zeus beweisen auf ihrer neuen Live-CD die Affinität Griechendlands zur harten Rock Musik und dass nicht alles Gute nur aus Mitteleuropa kommen muss.

Das Quartett startet nach einem sich langsam aufbauenden Intro volle Lotte mit „Macho Libre“ durch: Kraftvoll und tight präsentiert sich die Band, während Sänger und Gitarrist Babis Papanikolaou bereits demonstriert, welch stimmliche Inbrunst er besitzt. Von kernigen Shouts bis hin zu kratzig rauem Gesang wird so ziemlich alles abgedeckt, was die menschlichen Stimmlippen aushalten können. Musikalisch ist das Geschehen wunderbar unpoliert, was der Liveaufnahme sehr zu Gute kommt. Beispielsweise „Doteru“ grollt im Untergrund und stellt sich als der perfekte Soundtrack zum Motorradfahren heraus, während „The Great Dandolos“ oder auch „Loyal to the Pack“ starke von starken Singalongs Gebrauch machen, in denen das Publikum deutlich zu hören ist. Letzteres Lied erinnert zudem mit seiner halb gescreamten, halb gesungenen Manier auch an die Briten While She Sleeps, was ein Pluspunkt ist.

Das Set von Planet of Zeus erweist sich als treibend, denn das Tempo wird erst für „Them Nights“ ein wenig rausgenommen. Die Powerballade greift auf flächige Gitarrensounds und eine etwas heruntergefahrene Herangehensweise zurück, was zum Zeitpunkt der Hälfte der CD erfrischend ist. Diese musikalische Entspannungssession ist sogleich aber auch schon wieder vorbei, wenn das rifflastige „Your Love Makes Me Wanna Hurt Myself“ den Zuhörer wachrüttelt. Generell fällt spätestens hier auf, dass die Band eine gute und abwechslungsreiche Mischung zwischen Hymnen und brachialer Gitarrenmusik gefunden hat. Auch die Single „Stab Me“ erweist sich als ein durch und durch guter Song, der von lauten Publikumschören, harten Breaks und einem dynamischen Aufbau geprägt ist.

Ein Kritikpunkt sind das immer wiederkehrende Tuning der Gitarren und die Septimenriffs, die nach einer gewissen Zeit nicht mehr ganz so frisch klingen wie zu Beginn der CD. Auch die Länge der Songs ist an manchen Stellen nicht immer legitimiert, zumindest nicht, wenn man die Musik nur nebenbei zu Hause hört. Was man nämlich der Band zugestehen muss ist, dass ihr Livesound wirklich gelungen ist und maßloses Ausrasten vor der Bühne zu garantieren scheint.

Nach einem extensiven Gitarrensolo beendet „Vigilante“ einen äußerst guten Livemitschnitt einer Band, die in Griechenland bereits große Menschenzahlen anlocken kann. Mit etwas Glück und den richtigen Supporttouren dürfte dem Spielen größerer Bühnen in Europa gegenüber nichts im Wege stehen.

Wertung: 11/15

Und so klingt das Ganze: