Review: Stray From The Path – Internal Atomics

Das nötige Finetuning anwenden: Auch auf dem neuesten Album bleiben sich die New Yorker Stray From The Path treu. Diesmal verpacken die Herren ihren knackiger Hardcore mit Rapflow und bretternden Rhythmen jedoch noch effektiver als zuvor.

Erst ein Mal anfangen tut das Ganze mit einem Psycho-Spoken-Word Sample, bevor Schlagzeuger Craig Reynolds zu Beginn der Platte bereits mächtig Muskeln zeigt. Auch der erste Breakdown im Lied Ring Leader enthält eine der kräftigsten Hooks, und gen Ende sogar schön stumpfes Hardcoregeballer. Auch Kickback kann sich sehen lassen: der Song inklusive Brendan Murphy (Counterparts) und gekonntem Einsatz vom Whammy Oktavpedal zeugt von einer Band, die ihrem Ruf als einzigartige Alternative im Hardcore mehr als gerecht wird. Das Schema, bestehend aus Intro, Strophe, Refrain und Riffs, setzt sich auf dem Album weitestgehend fort.

Stray From The Path machen aber einfach am meisten Spaß, wenn es schneller zugeht. Fortune Teller und Holding Cells For The Living Hell erfüllen diesen Wunsch. Vor Allem das Ende des letzteren Liedes gibt Frontmann Drew Raum, seinen Frust richtig auszulassen. Die Schiere Brutalität des Folgesongs Double Down, mit seinen knüppelharten Fausthieben in Form von Matt Honeycombs (Kublai Khan) Growls, ist erschreckend präzise ausgeführt.

Abgerundet wird das Album mit Actions Not Words, einem Riffgewitter, das Seinesgleichen sucht. Sogar eine Referenz zum älteren Album Subliminal Criminals bekommt man auf die Ohren („What’s left for the rest of us, huh?“). Und ein wenig fühlt es sich so an, als Ob Stray nun endgültig ihren Sound gefunden haben.

Wo Only Death Is Real wesentlich schlechter abgemischt wurde und nicht mit dem Folgealbum vergleichbar ist, könnte eines der schwächeren Lieder wie Second Death trotzdem noch besser herüberkommen als auf Only Death Is Real zusammen. Die Hitdichte ist groß, denn das Projekt versteht es nun vollends, eingängige Passagen zwischen harte Schnitte zu platzieren.

Insgesamt ist das gut halbstündige Album ein wilder Ritt durch groovige Passagen, die fast schon ein Hip-Hop Feeling evozieren. Fans des Hardcore aller Genres können irgendwo Gefallen an dieser Platte finden.

Label: UNFD
VÖ: 01.11.2019

Genre: Alternative Hardcore, Punk, Groove

Vergleichbar:
Stick to Your Guns – True View
Rage Against The Machine– Evil Empire

Wertung:
12/15

Besucht die Band auf Tour:

Freitag, 13.12.2019, Club Volta, Köln
Samstag, 14.12.2019, X-Herford, Herford
Montag, 16.12.2019, Backstage Halle, München
Donnerstag, 19.12.2019, Z-Bau, Nürnberg
Freitag, 20.12.2019, Conne Island, Leipzig
Sonntag, 22.12.2019, Logo, Hamburg