Releaserodeo Mai 2021

In unserem Podcast-Format setzen sich unsere Redakteure Jonathan Schütz und Alexander Loeb am jeweiligen Monatsende zusammen und diskutieren die wichtigsten neuen Alben des alternativen Musiksektors in ausführlicher Länge.

Nach ihrem ersten gemeinsamen Album Nocebo“ (2013) stellt „Delirium“ das zweite Kollaborationsalbum von Fatoni und Edgar Wasser dar. Die beiden Münchener Rapper widmen sich darauf Themen wie der Misogynie im Deutschrap, Leistungsdruck, politischer Korrektheit, Verschwörungstheorien, dem Verlauf ihrer eigenen Karrieren – und nehmen sich dabei mitunter selbst auf die Schippe. Wie Fatoni tritt auch Annie Clark unter einem Künstlernamen auf. Als St. Vincent hat sie sich vor allem in Großbritannien sowie den USA ein großes Publikum erspielt. Ausgehend von einer Indierock-Basis hatte die Multiinstrumentalistin auf „Masseduction“ 2017 mit poppigen Soundflächen experimentiert, kehrt auf dem neuen Album „Daddy’s Home“ unter massivem Einfluss der 70er aber nun zum Klang ihrer frühen Tage zurück. Weiterentwickelt haben sich auch Twenty One Pilots. Nach dem düsteren „Trench“ (2018) ist das neue Album „Scaled And Icy“ während einer vermeintlich glücklichen Phase des Emo-Pop-Duos entstanden. Vermeintlich, weil sich die Texte von Sänger Tyler Joseph vom größtenteils fröhlichen und poppigen Sound der Platte abheben. Noch introvertierter als auf ihrem zweiten Album „Certain Freedoms“ zeigen sich Trade Wind auf ihrem dritten Album „The Day We Got What We Deserved“. Zu pulsierenden Synthesizern und melancholischem Piano zeigt Stick-To-Your-Guns-Frontmann Jesse Barnett, dass er auch die ruhigen Töne exzellent beherrscht. Das gilt auch für Black Midi. Das 2017 in London gegründete Quartett zählt zu den derzeit experimentellsten Bands Großbritanniens. Ihr progressiver Math-Noise-Rock findet seinen bisherigen Höhepunkt auf dem zweiten Album „Cavalcade“. Lange hat es gedauert, aber sechs Jahre nach ihrem Deutschrap-Meisterwerk „Hurra die Welt geht unter“ haben K.I.Z endlich den Nachfolger „Rap über Hass“ veröffentlicht. Hier ist der Titel Programm – das Berliner Trio hält mit aggressivem Rap der Gesellschaft in seiner unnachahmlichen Manier einen Spiegel vor, gemäß dem Motto „Politisch unkorrekt gegen die politischen Unkorrekten“.

Unten eingebettet findet ihr den Upload auf YouTube, natürlich gibt es den Podcast aber auch wieder auf Spotify und SoundCloud.

00:00 – 02:09 Einleitung
02:10 – 12:00 Fatoni & Edgar Wasser – “Delirium”
12:01 – 21:03 St. Vincent – “Daddy’s Home”
21:04 – 34:09 Twenty One Pilots – “Scaled And Icy”
34:10 – 41:55 Trade Wind – “The Day We Got What We Deserved”
41:56 – 53:00 Black Midi – “Cavalcade”
53:01 – 1:05:35 K.I.Z – “Rap über Hass”
1:05:36 – 1:07:04 Ausblick & Ausklang

Playlist zum Podcast: https://open.spotify.com/user/jonatha…