In unserem Podcast-Format setzen sich unsere Redakteure Jonathan Schütz und Alexander Loeb am jeweiligen Monatsende zusammen und diskutieren die wichtigsten neuen Alben des alternativen Musiksektors in ausführlicher Länge.
2023 feiern Korn ihr 30-jähriges Bandjubiläum, ein Jahr vorher veröffentlicht die Nu-Metal-Institution mit „Requiem“ ihr 14. Album. Darauf gibt es gewohnte Kost der US-Amerikaner, die ihre Experimentierfreudigkeit letztmals vor etwa zehn Jahren ausgelebt haben. Komplexer geht es hingegen bei Rolo Tomassi zur Sache: auch auf ihrem sechsten Album „Where Myth Becomes Memory“ spielt das britische Quintett mit den Hörgewohnheiten und wiegt erneut Shoegaze und Dreampop gegen Mathcore und brachialen Post-Hardcore auf. Vergleichbare Verschnaufpausen gibt es bei Venom Prison dagegen kaum. „Erebos“ ist bereits das vierte Album der aus Wales stammenden Death-Metal-Band seit 2016 und zeigt sie auf ihrem bisherigen Schaffenshöhepunkt. Das Quintett um Frontfrau Larissa Stupar stellt im vornehmlich männlich dominierten Genre auch aufgrund seiner aktuellen Texte eine angenehme Abwechslung und eine bitter nötige Genre-Revolution dar. Um die Revolutionen verschiedener Sounds und Genres geht es auch bei den britischen Durchstartern Black Country, New Road. War das vor einem Jahr erschienene Debütalbum „For The First Time“ noch dem Post-Punk zuzuordnen, geht der Nachfolger „Ants From Up There“ als experimentelles Post-Rock-Album durch. Zu seinem alten Sound kehrt Frank Turner auf seinem mittlerweile neunten Album „FTHC“ zurück. Der Titel – kurz für „Frank Turner Hardcore“ – deutet es an: es gibt mitunter wieder schrammeligen Punk vom Briten, insbesondere hat Turner aber wieder große Hymnen geschrieben: über die Pandemie, das Leben in der Großstadt aber auch die Transition von seinem Vater zur Frau. Als Reaktion auf einen rassistischen Internet-Kommentar hatten sich 2013 Zeal & Ardor gegründet. Auf nun drei Alben verknüpft das Projekt des Schweizamerikaners Manuel Gagneux Black Metal mit Gospel, Blues und Soul und adressiert in seinen Texten Kolonisierung und Rassismus. Ruhiger geworden war es zuletzt um Casper. Sein fünftes Album „Alles war schön und nichts tat weh“ stellt seine erste Platte seit dem gemeinsamen Album „1982“ (erschienen 2018) mit Marteria dar. Darauf zeigt sich der Indierapper wieder persönlicher als zuletzt, verknüpft dies aber weiterhin mit explizit politischen Inhalten und begeistert mit einer großen Liste an Feature-Gästen.
Unten eingebettet findet ihr den Upload auf YouTube, natürlich gibt es den Podcast aber auch wieder auf Spotify und SoundCloud.
00:00 – 02:45 Einleitung
02:46 – 11:44 Korn – “Requiem”
11:45 – 20:37 Rolo Tomassi – “Where Myth Becomes Memory”
20:38 – 28:51 Venom Prison – “Erebos”
28:52 – 37:30 Black Country, New Road – “Ants From Up There”
37:31 – 44:33 Frank Turner – “FTHC”
44:34 – 51:52 Zeal & Ardor – “Zeal & Ardor”
51:53 – 1:05:36 Casper – “Alles war schön und nichts tat weh”
1:05:37 – 1:07:22 Ausblick & Ausklang
Playlist zum Podcast: https://open.spotify.com/user/jonatha…