CD-Review: Leons Massacre – Dark Matter

Es gibt Bands, die mit dem Strom schwimmen. Und dann gibt es Leons Massacre.

Doch was macht den Sound der Band aus?  Man nehme einerseits tiefe Gitarren, Screams und Breakdowns, als auch Rap und eingängige Melodien, et voilà! Das Erfolgsrezept von Leons Massacre ist definiert.

10994179_10152802657857545_4724105788169450943_nGegründet im Jahr 2009 entschied sich das Quintett um Alex, Matt, Cle, Phil und Figo blitzschnell, nicht nur eine weitere lokale Band zu sein, sondern startete mit einer Österreich Tour 2010 direkt durch. Sowohl mit den Alben „WORLD = EXILE“ als auch „THIS EARTH IS PRICELESS“ konnte sich die Band bereits im Underground etablieren und tourte bereits in Russland.

Das Album „DARK MATTER“ liefert ein solides Spektrum an Liedern, die die genannten Stärken der Band klar veranschaulichen: Der Eröffnungssong „This Earth is Priceless“ lässt nicht lange auf sich warten, ehe er nach gekonnten Gangshouteinlagen zu einer Bombe aus rhythmuslastigen Gitarren und krassen Screams wird. Teils so episch brachial wie Architects, teils erinnernd an die alten Tage von Linkin Park werden diese Genres gemeistert, sodass man wahrlich den Hut ziehen muss. Die zusätzliche Rapnuance verleiht dem Gesamtkonzept der Band einen überdurchschnittlichen Flow, den man bei anderen vergeblich sucht.

Die Songs sind in der Machart ähnlich, überzeugen jedoch individuell durch abwechslungsreiches Songwriting, welches den Zuhörer fesselt. Ein besonderes Beispiel ist der Song  „Sleepers“: Sänger und Rapper Alex scheint wie seelenruhig seine Lines abzuliefern, während er von einer starken Wand aus Rhythmus begleitet wird. Viele der Songs des Albums leben von starken Wechseln zwischen Rap- und Gesangsparts – in Sekundenschnelle.

Beim Rap liegt leider auch eins der Probleme der Band da er dazu neigt, sich gepaart mit dem leichten Akzent nasal und dementsprechend ähnlich zu anderen Liedern anzuhören, da wenig Lagenwechsel vorgenommen werden. Dieser kleine Minuspunkt kann aber schnell wieder durch die wahnsinnige Leistung des Drummers Figo ausgeglichen werden, der durchweg kreative Parts beisteuert und den Sound somit bereichert!

Weiterhin lässt sich darüber streiten, inwiefern die klischeehaften Songtitel dem innovativen Sound der Band gerecht werden, da sich die Band hiermit schlechter präsentiert, als sie eigentlich ist.

Alles in Allem ist „DARK MATTER“ ein solides Album mit einem konstanten Spannungsbogen. Leons Massacre ist es gelungen, einen homogenen Klang zu produzieren, ohne verweichlicht zu wirken. Wenn sich das Quintett so weiter entwickelt, steht den Jungs die Welt offen!