CD-Review: Kaiju – Audiofokus

Kaiju aus Neuwied präsentieren uns mit „Audiofokus“ ihren ersten Longplayer, der mit den Worten „Liebe und Zerstörung“ beworben wird. Doch wieviel Liebe löst die Scheibe aus und lässt sie uns im Pit tanzen?

11701236_855637171190270_4044056353048981644_nBand: Kaiju                               Titel: Audiofokus

Erscheinungsjahr: 2015         Genre: Postcore

Die Band existiert in dieser Form erst seit 2014 und formte sich aus verschiedenen lokalen Bands, wie zum Beispiel I Am Lucy. Die Vorerfahrungen und die Leidenschaft wurde genutzt um mit Kaiju voll durchzustarten.

Musikalisch bekommen wir eine Mischung aus ruhigen, melancholischen Abschnitten und richtig bösen Core-Riffs mit harten, punktgenauen Breakdowns. Ab und an findet man auf der Scheibe auch Parts, die Fans sicher live mitgrölen lassen. Mitsingen ist durch die deutschen, einzigartigen Lyrics im übrigen auch für Englisch-Verweigerer kein Problem. Die Texte reißen den Zuhörer mit in einen emotionalen Bann, der durch die oft abstrakt verfassten Lyrics erzeugt wird und ein packendes Gefühl vermittelt. Doch auf der Scheibe wird auch Kritik geäußert, die zum Beispiel im Song „Kopfüber Kopflos“ deutlich wird: „(…)Geniess dein Leben jetzt I Koste es aus bis zuletzt I Denn Augen sehen mehr I Als Smartphone Apps (…)“. Lyrisch ist die Band insgesamt allerdings sicher nicht für jeden etwas, was einerseits an den deutschen Songs liegen mag, andererseits an manchen „Zweckreimen“. Doch wer sich in die Gedankenwelt der „rätselhaften Bestie“ (Kaiju, japanischer Begriff) einlässt, der wird nicht enttäuscht. Die Vocals von Sänger Matthias Kurtenbach strotzen nur so vor Energie und sind einzigartig, was die Band noch authentischer wirken lässt. Die gesprochenen, unverzerrten Passagen hingegen sind kleine „Pausen“, die live und auf der CD Gänsehaut-Momente hervorrufen.

Insgesamt gibt es zwölf Songs auf dem Debüt-Album der Band, die allesamt richtig gut geschrieben und präsentiert werden. Die Aufnahme und das Mixing/Mastering sind in sehr hoher Qualität, was sicher auch an den Pitchback Studios liegt und überzeugt. Druckvolle und kreative Songs lassen die „Bestie“ während einer Spielzeit von circa 45 Minuten zu etwas ganz besonderem werden. Und wenn in Zukunft weiter geackert wird und die Jungs weiterhin mit Herzblut hinter dem Projekt stehen wird ganz sicher viel mehr aus der Band! Die Musik lässt uns jedenfalls schon jetzt tanzen.

Wir freuen uns auf die Zukunft von Kaiju und sind gespannt, was uns noch erwartet! Liebe und Zerstörung.

 

Anspieltipps:

Tracklist:

  1. Gegenlicht
  2. Challenger Tief
  3. Gnadenlos
  4. Bauchgefühl
  5. Suit Up, Suit Down
  6. Kopfüber Kopflos
  7. Mensch liebt Mensch
  8. We wir sind
  9. Achttausend
  10. Fett & Faul
  11. Ritalin Fürs Herz