CD-Review: Hexa – Hände aus Glas

Ein Jahr nach Gründung der fünfköpfigen Kombo aus Bielefeld gibt es nun seit dem 22. August HEXA auf CD – und zwar in Form der 4-Track-starken EP „Hände aus Glas“. Stilistisch beschreiben HEXA sich selbst als Zwischenspieler von Hardcore und Metal, was man beim reinhören in die EP als außenstehender Betrachter durchaus bestätigen kann.

hexa_glasAls Nummer Eins auf der EP bekommt man „Ein Mann, ein Tier“ serviert. Neben kurzen Blast- Beat Einlagen von Drummer Kevin Wolf und immer wieder schnellen Melodie Passagen von Simon Schulz und Jonas Kerstingjohänner (Gitarren), gestaltet sich der Song im Gesamten als schwere Halftime Walze, aus der man sowohl Death Metal, als auch Hardcore Elemente raushören kann. Flüssige Slides und regelmäßig unterlegte Akzente von Bassist Malte Haring stellen bei „Ein Mann, ein Tier“ ebenfalls unter Beweis, dass er sein Instrument geschickt im Songwriting unter zubringen weiß, und verleiht somit dem sehr rhythmischen, mit Melodien kombinierten Riffing zusätzlichen Groove. Das herausstechende am Stil HEXAS sind die deutschen Texte, die mit relativ dunklem Screaming von Sänger Philipp Wolf vielversprechende Lyric Zeilen liefern, bei denen so mancher Rammstein Fan Gefallen finden würde.

Daran knüpft der darauffolgende Track „Hunger“ mit eingängigem Refrain („Ich zerreiße dich, damit es mich nicht zerreißt“) und ähnlich schleppendem Stil wie der Vorgänger an, jedoch um einiges melancholischer und deutlich distanzierter von Metal Einflüssen, die Gitarrenarbeit äußert sich hier vor allem in ansprechenden und verspielten Solo-Sequenzen.

Auch „Das Goldene Männchen“ kündigt sich  mit aggressiven Halftimes an, jedoch wäre spätestens hier eine abwechslungsreichere Variante günstiger gewesen, der Song an sich funktioniert jedoch, und entwickelt sich instrumental wieder in die Death Metal Richtung, sodass HEXA besonders hier ihren „Metal meets Core“ – Charakter verwirklichen.

Der EP Titeltrack verbindet erneut abgehacktes Riffing mit flinken Gitarren-Leads, auch hier ergeben sich viele zum Mitsingen geeignete Stellen, mit denen die Band vor allem Live punkten kann.

Es bleibt festzuhalten, dass die 5 Bielefelder mit ihrer DEBUT – EP musikalisch schon ein sehr hohes Niveau präsentieren, und sich durch ihre sowohl lyrisch als auch instrumental wohl durchdachten Songs von vielen anderen Underground-Bands abheben werden.

Die Aneinanderreihung der vier Songs auf der „Hände aus Glas“ – EP lässt für Außenstehende sicherlich noch abwechslungsreichere Passagen zu wünschen übrig, aber die zwischendrin auftauchenden Breakdown Momente der EP werden ein Genuss für Anhänger des traditionellen Hardcore – Genre sein, sowie auch Freunde von intelligenter und gut konzipierter Musik Spaß mit HEXA und ihren Texten haben könnten.

https://www.youtube.com/watch?v=26mklvAMaZY