CD-Review: Hollywood Undead – Day of the Dead

“You can come west! But you’ll never be West-Coast!” – Usual Suspect (Hollywood Undead)

Eine Aussage, die nur von echten Ghetto Rappern aus dem sonnigen Kalifornien stammen kann. Die Musik der in L.A. gegründete Band Hollywood Undead wird aber nicht nur als Westcoast Hip-Hop, sondern zum Teil auch als Nu-Metal bezeichnet. Nu Metal und Rap? Also so ähnlich wie Linkin Park? Das will ich mir erstmal in deren neuesten Album „Day of the Dead“ genauer anhören!

Das vierte Album von Hollywood Undead, das am 31. März 2015 veröffentlicht wurde, besteht aus 15 Tracks, sowie 2 Bonus Tracks, die bei der Deluxe-Version mitgekauft werden. Auf dem Cover posiert die 6-köpfige-Band in alter Hip-Hop Manie wie eine gefährlich kriminelle Gang aus dem Ghetto. Die individuellen Masken, die die Bandmitglieder meistens auch bei Live-Auftritten tragen, sind natürlich einer ihrer Markenzeichen.

Der erste Song ist schon Mal eine recht gute Aufmache. „Usual Suspect“ besitz ein kurzes Dubsteb-Intro gefolgt von einem energischen Rap. Ein guter Beat untermalt den Rap, und der Refrain wird in diesem, wie auch in fast jedem anderen Song von HU wie ein Partysong à la Kate Perry, gesungen. Durch den schwungvollen Gesang können einem hier fast alle Songs wie ein Ohrwurm im Kopf stecken bleiben. Damit wäre der Hauptstil von HU auch schon mal geklärt. Es gibt aber noch ein paar Lieder die herausstechen.

Songs wie „War Child“ und „Party By Myself“ bleiben echte PartyHits, „Does Everybody In The World Have To Die“ besitz einen interessanten Beat, und „I’ll Be There“ ist ein gute Laune Country Song der erfrischenderweise stark vom Thema abweicht.

Meiner Meinung nach ist „Day of the Dead“ jedoch eher ein stumpfes Mainstream-Party-Album, das mit echtem Nu Metal nichts zu tun hat. Rock und Metal sind eher weit in den Hintergrund gerückt, und ausgeklügelte Riffs oder Solos finden sich hier auch nicht. Die meisten Beats und Melodien haben eher Techno-Ursprung, und selbst die sind nichts Besonderes. Rap und Gesang wissen die Jungs einzusetzen, jedoch sind die Texte mir persönlich an vielen Stellen zu albern, wie z.B. der Refrain in dem Song Day of the Dead:

„Hold on, Holy Ghost, go on, hold me close, better run, here we come It’s the day of the dead“

oder einer Rap-Line in dem Track Does Everybody In The World Have To Die: „I am a thief and my father is a bastard Who am I? I am you!“

Auch wenn manche Rapper absichtlich absurde Texte schreiben, hinterlassen solche simplen Inhalte bei mir ein eher peinliches Gefühl.

Kurz um gesagt: Wer gerne ein bisschen abrockt, oder sich gerne an alte „Linkin Park“ oder „Limp Bizkit“ Songs zurückerinnern möchte, der ist bei „Day of the Dead“ an der falschen Addresse. Hollywood Undead bleibt nämlich neben diesen Bands ein eher billiges Imitat. Wer jedoch noch ein wenig Hintergrundmusik für eine Party braucht, der kann gerne mal reinhören und sich selber überlegen ob diese Musik zum Abend passen könnte.

Redakteur: Hendrik Peters, www.shout-loud.de