CD-Review: Turbostaat – Abalonia

Turbostaat sind zurück! Ob sich eine Reise nach ’’Abalonia’’ lohnt, erfahrt ihr in unserem CD-Review.

Das sechste Studioalbum der Flensburger Jungs besitzt bei 10 Tracks eine Gesamtlauflänge von etwa 43 Minuten.
Das CD-Cover ist relativ schlicht gehalten und so erkennt man in einem dunkleren Grauton verschwommene Personen – sehr passend zur Platte.

Song eins ’’Ruperts Grün’’ ist ein untypischer erster Song einer Platte. Bei einer Länge von knapp 5 Minuten lässt sich durch eine sehr melancholische Note schon erahnen, wohin die fünf Jungs aus dem hohen Norden Deutschlands mit ’’Abalonia’’ wollen. So heißt es im Refrain ,,Komm’ mit mir, wir bleiben nicht zum Sterben hier’’. Trotz dieser untypischen Eröffnung ist der Track doch sehr typisch, wenn man ihn im Gesamtkontext der ganzen Platte betrachtet. Denn Turbostaat wollen keine Musik für den Mainstream machen, sie wollen ihre Ehrlichkeit bewahren und das merkt man bei jedem einzelnen Lied.

Der Gesang von Sänger Jan Windmeier mutet dabei teilweise wie Sprechgesang an, wobei bei vielen Songs auf der CD auch mehrstimmiger Gesang im Sinne von chorartigem Gesang zu finden ist.

,,Reichtum ist der Schlüssel zum Erfolg’’ heißt es beim vierten Song ’’Die Arschgesichter’’, welcher eine direkte Überleitung zum längsten Song der Platte – ’’Wolter’’ – bereithält. Dieser ist trotz seiner Länge von 6:14 Minuten kurzweilig und hält ein starkes zweiminütiges instrumentales Vorspiel bereit, bevor der Gesang von Windmeier einsetzt. Dem gleichen Schema folgt Song sechs ’’Eisenmann’’, der zu den ruhigeren Nummern der Scheibe gehört.

Ein Highlight des Albums stellt der achte Song ’’Geistschwein’’ dar, welcher sich behutsam aufbaut und alle starken Elemente des Longplayers in sich vereint.
Der letzte Song ’’Abalonia’’ lässt das kurzweilige Album gen Ende langsam ausklingen.

Fazit: Turbostaat haben mit ’’Abalonia’’ ein gelungenes Stück Punk-Rock der deutschen Schule geschaffen. Die 1999 gegründete Band kennt ihre Stärken und Schwächen und schafft es, das Beste daraus zu formen. Mit 10 Songs ist das Album von der Länge her absolut passend. Wer zuletzt vom deutschen Punk-Rock eher enttäuscht worden ist, sollte hier einen Blick riskieren, denn die fünf Rocker können mit ernsten Texten und einem nahezu perfekten Gebrauch ihrer Instrumente überzeugen. Das Album stellt kein Meisterwerk dar, passt jedoch mit all seiner Melancholie sehr gut zur aktuellen Jahreszeit.

Turbostaat

Trackliste:
1. Ruperts Grün
2. Der Zeuge
3. Der Wels
4. Die Arschgesichter
5. Wolter
6. Eisenmann
7. Totmannknopf
8. Geistschwein
9. Die Toten
10. Abalonia

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