„Es geht darum lokalen Bands eine Chance zu geben, vor einem größeren Publikum spielen zu können. Es ist kein richtiger Wettbewerb, der Spaß steht im Vordergrund“. So erklärte mir Peter Jockel, Mitveranstalter des Grill ‘em All Bandfestivals, am Abend des 01.04. im Haus der Jugend in Mainz das Prinzip des musikalischen Events. Da es in den letzten Jahren zu einer größeren Anzahl an, am Festival interessierten, Bands gibt, soll ein Vorentscheid dazu dienen vier aus insgesamt acht antretenden Bands ausfindig zu machen, die dann im Sommer auf dem Grill ‘em All spielen dürfen. Wir waren am vergangenen Wochenende im Mainzer Haus der Jugend vor Ort, um bei der ersten Vorrunde herauszufinden, welche Bands sich für das Festival qualifizieren können.
Mit einer Geschichte, die im Jahr 2003 mit sieben Gründerbands begann, geht das Grill ‘em All dieses Jahr in seine vierzehnte Runde. Wie auch die letzten Jahre ist die Gewinnerband des Rock ‘n Pop Youngsters, einem anderen Badcontest, automatisch qualifiziert. Auch zwei der insgesamt sieben Gründerbands des Grill ‘em Alls (r.u.s.t. und Battle against the Empire) haben bereits einen festen Slot im diesjährigen Line-Up. Somit galt es noch vier weitere begehrte Plätze zu vergeben.
Das Wahlprinzip zur Qualifikation wurde vom Veranstalter auf eine Jury und das Publikum verteilt. Die Gäste des Abends erhielten beim Eintritt Stimmzettel mit denen sie nach dem Auftritt der letzten Band für ihre zwei Favoriten abstimmen konnten.
Die Stimmzettel waren verteilt und das Publikum, das aus etwa 70 Gästen bestand, war auf die Bands gespannt.
Da die zwei Vorrunden auf keine bestimmte Musikrichtung eingrenzt waren, wurde jeder Musikgeschmack der selbst gespielten Gitarrenmusik bedient.
Den Anfang machten die Thrash-Metaler von Dawn Ahead, die eine Palette an melodiösen Songs des klassischen Metal bot. Ihre Bühnenerfahrung sah man der, seit 2013 bestehenden, Band bereits an. Besonders Bassist Alfonso „Pocho“ Meija schien vollkommen in seinem Element zu versinken, als er zu den Headbang Songs seiner Gruppe wilde Bewegungen präsentierte.
Als nächstes betraten My Friend the Immigrant die Bühne. Die vier Brüder hatten einen bunten Mix ihres Repertoires aus alternativer Indiemusik zu bieten. Das Quartett harmonierte und das merkte man. Gegenseitige Blicke, abgeklärte Bühnenperformance, ein Hauch einer ersten Frühlingsbrise.
Es folgten CCCP, eine Coverband, die Hits wie „Killing in the Name“ von Rage against the Machine oder „Ace of Spades“ von Motörhead zu ihrem Besten gaben. Das bislang noch sehr zurückhaltende Publikum war bei CCCP aufgrund der bekannten Titel deutlich aktiver sowie textsicherer. So versammelte es sich vor der Bühne tanzte, sang und sprang zusammen mit der Band – und gebührte zusammen mit dem Quartett einigen weltbekannten Rock- und Metalhymnen.
Den Abschluss machten die fünf Jungs von Clouds & Oceans. Hier erwarteten den Zuschauer Töne der härteren Sorte. Mit Songs ihrer aktuellen Platte „But Hope Remains“ zeigten sie, wie eine moderne Hardcore-Band performt: wild, entschlossen und vorantreibend. Trotz lahmen Publikumseinsatzes überzeugten die fünf auf der Bühne mit vollem Einsatz und solidem Vorspiel ihrer Songauswahl.
Chronoseptic, eine Band, die außer Konkurrenz performte, schloss den Abend mit einem vergleichsweise etwas längeren Set ab. Dabei spielten die Progressive-Metaler aus Limburg an der Lahn einige Stücke, die für das noch auf Hardcore getrimmte Ohr etwas gewöhnungsbedürftig klangen. Dafür interessanter war der Bühnenaufbau der Band, das neben drehbarem Keyboard mit grünen LEDs einen ebenfalls am Keyboard montierten Bildschirm besaß. Dieser ließ das Logo der Band während des gesamten Auftritts flackern.
Nach der Auszählung der Wahlzettel, kamen noch einmal alle fünf konkurrierenden Bands auf die Bühne, bevor ein Mitglied der Jury die Gewinnerbands verkündete: Am 18. Juni sind CCCP sowie Dawn Ahead auf dem Grill ‘em All Bandfestival zu sehen sein!