CD Review: A Day To Remember – Bad Vibrations

Es ist März 2016. Die Welt sehnt sich nach einer verdächtig langen Pause schon nach neuer Musik aus dem Hause A Day To Remember; einer Formation, die mit ihrem Crossover zwischen Pop Punk und Hardcore die Musikszene signifikant beeinflusst hat.

Doch Enttäuschung kommt auf, als diese im selbigen Monat bekannt geben, es würde kein neues Album geben. Mit der ersten Single „Paranoia“ vereint der Hype aber gekonnt Hater und Liebhaber der Band. Aufgrund einer angeblichen Kopie eines Stick to Your Guns Songs kreiert das Internet, wie gewohnt, ein enormes Schlachtfeld. Doch was bleibt am Ende übrig? Eine solide Single, die in gewohnter Manier eingängig brettert, wird doch wohl nicht das einzige sein? Überraschung! Die Band bringt am 02. September, wie erhofft, das neue Album Bad Vibrations heraus. Wir haben uns im Folgenden ein Bild davon gemacht.

Das elf Lied-starke Werk beginnt mit Rückkopplungen und markanten Screams, die die Rückkehr zu härteren Tönen der Band markieren. Sänger Jeremy McKinnon leitet auf dem Song „Bad Vibrations“ gebührend ein Album ein, was bereits hier großes Potential hat, sich neben dem Klassiker „Homesick“ einreihen zu können. Nach einem eher nichts sagenden Album und einem einhergehenden Rechtsstreit mit Victory Records scheint die Band zu sich gefunden zu haben: verschwunden sind die ersetzlichen Schmalzballaden, reingekommen die grandios komponierten Pop Punk Hymnen und Riffmonster à la „Exposed“.

Es fühlt sich alles sicherer, beizeiten härter an. Die zweite Vorab Single „Bullfight“ stellt McKinnons charismatische Pop Punk Stimme gegen peppige Gitarren in den Vordergrund. Der Breakdown des Liedes liefert wuchtige Hammerschläge und das erfüllende Gefühl, Roundhouse Kicks verteilen zu wollen. Was man auch nicht abstreiten kann ist, dass A Day To Remember einfach gute Melodien schreiben können – egal, ob man den Song nun mag oder nicht.

Auch softere, an Blink-182 erinnernde Momente wie in „We Got This“ finden ihren Platz und wissen wie die Vorgänger, das Pop Punk Pulbikum mit den brutalen Kerlen zu vereinen. Weniger Haudrauf kommt an dieser Stelle der CD sehr gelegen, da die schiere Masse an härteren Passagen nach „Common Courtesy“ wie ein schriller Weckruf wirkt. Auch Abschlusssong „Forgive and Forget“ fährt diese Schiene und lässt die Scheibe eher entspannt ausklingen, Streicher inklusive. Mit aufbauender Dynamik serviert das Lied aber ein passendes Ende für ein sonst größtenteils lautes Album mit wenigen feststellbaren Fehlern.

„Bad Vibrations“ ist ein voller Erfolg und wird den Zweifelnden ihre Worte im Mund umdrehen. Ja, A Day To Remember können wieder hart und ja, „Common Courtesy“ ist Schnee von gestern.

Das Album erscheint am 02. September über Epitaph Records.