Dinosaur Pile-Up aus Leeds haben mit ,,Eleven Eleven“ ihr neuestes Album veröffentlicht. Nach Touren mit Feeder, You Me At Six und sogar Showcases auf dem legendären South by Southwest gelten die Briten sicherlich schon als Geheimtipp für alle, die auf dreckigen Rock-Sound stehen. Ob sie diesem Ruf auf ihrem neuen Werk weiter gerecht werden und was es noch alles so mit sich bringt, erfahrt ihr im folgenden Review.
Die Platte startet mit dem quasi gleichnamigen Song ,,11:11“, bei dem der Hörer mit fettem Gitarrensound und kratzigem Gesang, beides von Sänger und Gitarrist Matt Bigland fabriziert, schon schwer zum Kopfnicken animiert wird. Mit psychedelischen Strophen und wuchtigen Refrains groovt sich das Album schön ein. Beste Vorbereitung für Song Nummer zwei, ,,Red And Purple“, welcher in klassischer Punk-Manier ordentlich auf’s Gas drückt. Da kann aus dem anfänglichen Kopfnicken schnell ein Headbangen werden.
Das Trio glänzt auf ihrem nun dritten Album mit abwechslungsreichen Songs, die von düsterem Heavy-Rock à la Royal Blood über Punk bis hin zu Grunge-Einflüssen reichen. Mit dreckiger, tiefer Gitarre und noch tieferem Bass drücken sich die Riffs ins Ohr und trotz der unterschiedlichen Genre-Einflüsse behält die Band stets ihren eigentümlichen Charakter. Tracks wie ,,Anxiety Trip“ reißen, dank hoher dynamischer Bandbreite zwischen den einzelnen Parts und Tempowechsel, unweigerlich mit. Doch die drei Herren können auch Mainstream, was sie in ,,Might As Well“ unter Beweis stellen. Na gut, Teenie-Girls werden sie mit derart derben Gitarren-Riffs nicht aus der Reserve locken können, aber für den durchschnittlichen Headbanger haben die hübschen Melodien, mehrstimmigen Gesangsparts und gelegentliche Akustikgitarreneinsätze doch Hit-Potential.
Wem das alles zu weich gespült klingt, der kommt spätestens mit ,,Bad Penny“ wieder voll auf seine Kosten. Das Tempo fetzt, die Riffs sind böse, die Drums werden kräftig geprügelt. Und für Grunge-Fans ist mit ,,Crystalline“ gegen Ende des Albums noch ein richtiger Leckerbissen vorhanden. Allein der Titel klingt ja schon nach Bush.
Schlussendlich bricht der letzte Song ,,Cross My Heart“ auf beste Art und Weise mit dem treibenden Puls der vorherigen Nummern. Gefühlvoll, atmosphärisch und harmonisch klingt das dritte Werk der Engländer aus und macht dem Hörer Laune, gleich nochmal auf die Achterbahnfahrt ,,Eleven Eleven“ zu gehen.
Insgesamt bewegt sich ,,Eleven Eleven“ von Dinosaur Pile-Up irgendwo zwischen modernem Fuzz-Rock und Grunge. Dabei schafft es die Band, diese Stilrichtungen perfekt miteinander zu vereinen und so ist ein abwechslungsreiches und mitreißendes Album entstanden. Wer bei einigen Songs dabei an Royal Blood denken muss, der liegt damit gar nicht so falsch, denn kein geringerer als Tom Dalgety hat Hand an die Scheibe gelegt. Dieser hat schon mit Bands wie besagten Royal Blood, Killing Joke, den Pixies und anderen Größen der letzten 20 Jahre zusammen gearbeitet. Dadurch ist das neue Album von Dinosaur Pile-Up vor allem natürlich was für Fans dieser Bands. Aber auch jeder andere, der auf großartig produzierten Heavy-Rock steht, wird mit dieser Platte große Freude haben.
Ab 14. Oktober betreten die Herren übrigens das europäische Festland und sind dann ab 18. November auch in Deutschland zu Gast. Das sollte man sich das nicht entgehen lassen!