Review: Liam Gallagher – As You Were

Endlich kann Liam Gallagher auch musikalisch wieder mit seiner großen Klappe mithalten.

Im gesunden Musikeralter von 45 Jahren feiert der ehemalige Oasis-Leadsänger den Beginn seiner zweiten Karriere. “As You Were“ ist sein Solodebütalbum und katapultiert den Briten mit der großartigen Stimme wieder dorthin, wo er hingehört: Auf die ganz großen Bühnen. Mit Auftritten bei den Zwillingsfestivals Rock am Ring und Rock im Park sowie den britischen Festival-Schwestern Reading und Leeds gab der jüngere der beiden Gallagher-Streithähne einen Vorgeschmack auf sein großes Comeback. “As You Were“ ist Britpop vom Feinsten.

Der Opener “Wall Of Glass“ lässt auf ein rockiges Album schließen, doch das sucht man hier überwiegend vergeblich. Mit “You Better Run“ und “Come Back To Me“ gibt es auch rockige Songs auf der Platte, am stärksten ist “As You Were“ aber in den ruhigen Songs. “Paper Crown“ und “Chinatown“ sind erstklassige Balladen, die an die stärksten Oasis-Momente erinnern und Gallaghers Stimme perfekt einfangen. Im letzten Song “I’ve All I Need“ findet sich jedoch auch ein starkes Gitarrensolo. Dieser großartige Sänger benötigt keine große Band um sich herum, eine Gitarre und ein gut geschriebener Text reichen aus, damit Liam Gallagher offenbaren kann, was er ist: Einer der größten Sänger unserer Zeit.

Ob sein Bruder Noel die Entschuldigung aus “For What It’s Worth“ annehmen wird? Fürs Erste wird “As You Were“ alle Oasis- und Britpop-Fans zufriedenstellen.