Review: Kosmo – Kosmonaut

“Mach ein Album ganz allein in meinem Kellerloch und hoff’ man hört es überm Keller noch“. Kosmo, wir hören dich!

Kosmo heißt mit bürgerlichem Namen Timo Zimmermann und hat heute sein Debütalbum “Kosmonaut“ veröffentlicht. Die Platte hat der noch junge Erwachsene komplett alleine geschrieben, produziert und aufgenommen. Nicht nur mit diesem Hintergrund ist die LP ein sehr hörenswerter Beitrag zum deutschen Rap geworden. Schon im Intro “Vom Kellerkind zum Kosmonaut“ wird klar, dass Kosmo jede Menge Talent besitzt und dieses präzise eingesetzt hat. Lines wie “Ich leb’ in Bars und damit mein’ ich nicht was trinken gehen sondern meine 16er“ sind durchdacht. “Kosmonaut“ ist die Single des Albums und einer der besten Tracks der Platte. Der Refrain wirkt jedoch etwas lahm im Vergleich zum Rest des Songs. Ein pompöser Beat im Refrain hätte dem Song seine Epik verliehen. Diesen besitzt wiederum “Dieses Leben“.

“Zeig dich“ nimmt dagegen Gott in die Verantwortung, während “Stockholm Syndrom“ alle anderen Songs der Platte aussticht. Hier greifen Beat und Text perfekt ineinander.
Mit “Trophy Unlocked“ hat der Mainzer Rapper eine 2.0-Version von Marterias “Endboss“ geschrieben, die seinem Vorbild gefährlich nahekommt – qualitativ. Den Moment der Platte gibt es aber im abschließenden “Was bleibt“, wenn der Newcomer nach über zweiminütiger Melancholie aus sich herausbricht. Davon hätten wir gerne mehr gehört.

“Kosmonaut“ ist ein spannendes Debütalbum geworden, das einen Schub mehr Mut und an manchen Stellen einen gewaltigeren Beat gut vertragen hätte. Nichtsdestotrotz ist es beachtlich, wie gut Kosmo schon in jungen Jahren ist. Auf seiner Facebook-Seite bezeichnet er sich selbst als “Musiker aus Leidenschaft“. Das ist dem Album über seine gesamte Länge anzumerken. Rap-Fans werden auf lange Zeit nicht um Kosmo herumkommen.

Lyric-Video: Kosmo – „Kosmonaut“

Album-Stream: Kosmo – „Kosmonaut“