Releaserodeo November 2020

In unserem Podcast-Format setzen sich unsere Redakteure Jonathan Schütz und Alexander Loeb am jeweiligen Monatsende zusammen und diskutieren die wichtigsten neuen Alben des alternativen Musiksektors in ausführlicher Länge.

Songs wie „Back In Black“, „Highway To Hell“ und „Thunderstruck“ kennt jeder Rockmusik-Fan, in den vergangenen Jahren haben AC/DC jedoch andere Schlagzeilen geschrieben: Schlagzeuger Phil Rudd stand drogenabhängig vor Gericht, Bassist Cliff Williams hatte sich in den Ruhestand begeben, Sänger Brian Johnson drohte der ständige Gehörverlust und Rhythmusgitarrist Malcolm Young war 2017 verstorben. Doch Leadgitarrist Angus Young hat den Trümmerhaufen wieder zusammengekehrt und mit Malcolm Youngs Neffen Stevie an der Gitarre ist das neue Album „Power Up“ entstanden, das alles enthält, was man sich von einem AC/DC-Album wünscht. Deutlich experimenteller als bei dem Trademark-Hardrock der Australier geht es bei Liturgy zugange. Das Black Metal/Avantgarde-Projekt von Hunter Hunt-Hendrix hat sich mit den mitunter radikalsten Alben des 21. Jahrhunderts einen Namen in der Szene als auch unter Musikphilosophen gemacht – und veröffentlicht mit „Origin Of The Alimonies“ nun seine erste Oper. Von solcher künstlerischer Offenbarung sind Eskimo Callboy Lichtjahre entfernt. Das hat Anfang des Jahres auch Frontmann Sebastian „Sushi“ Biesler gemerkt, die Band verlassen und mit Ghøstkid ein neues und ernsteres Projekt gegründet. Das gleichnamige Debütalbum platziert den Musiker zwischen Bring Me The Horizon und 80er-Synthies nicht nur in der hiesigen Metal-Szene. 80er-Synthies spielen auch auf „Cyr“, dem elften Album und insgesamt zweiten Doppelalbum von The Smashing Pumpkins, eine große Rolle. Sogar eine so große, dass Gitarren nahezu völlig in den Hintergrund treten. Davon sind King Gizzard & The Lizard Wizard weit entfernt, auch wenn das 16. Album der australischen Psychrocker mit dem Thrash Metal des vorherigen Albums „Infest The Rats‘ Nest“ nur noch wenig gemein hat. Dafür frönt „K.G.“ erneut der Mikrotonalität des 2017er Werkes „Flying Microtonal Banana“ und fungiert wie eine Art Best-of, nur mit neuen Songs. Als die Corona-Pandemie Deutschland und den Rest der Welt im März ergriffen hat, waren AnnenMayKantereit gerade auf Tour – und mussten folglich alle geplanten Konzerte absagen, auch zahlreiche OpenAirs im Sommer. Die freie Zeit hat das Kölner Trio – Bassist Malte Huck verließ die Band dieses Jahr – genutzt, um ein neues Album zu schreiben. Das hört auf den Namen „12“, ist deutlich skizzenhafter als alles, was die Band bislang veröffentlicht hat und fungiert als eine Art Tagebuch des Krisenjahres 2020.

Unten eingebettet findet ihr den Upload auf YouTube, natürlich gibt es den Podcast aber auch wieder auf Spotify und SoundCloud.

00:00 – 00:52 Einleitung
00:53 – 10:31 AC/DC – “Power Up”
10:32 – 19:36 Liturgy – “Origin Of The Alimonies”
19:37 – 28:06 Ghøstkid – “Ghøstkid”
28:07 – 35:55 The Smashing Pumpkins – “Cyr”
35:56 – 45:14 King Gizzard & The Lizard Wizard – “K.G.”
45:15 – 54:22 AnnenMayKantereit – “12”
54:23 – 56:04 Ausblick & Ausklang

Playlist zum Podcast: https://open.spotify.com/user/jonatha…