Review: Alastor – Onwards And Downwards

Zuletzt vernahm man 2018 mit Slave To The Grave etwas von den schwedischen Psychedelic-Doomern Alastor, die mit ihrem neuen Schlagzeuger Jim Nordstöm auf ihrem dritten Album Onwards And Downwards wesentlich brachialer und roher wirken als auf den zuvor erschienenen Werken.

Das neue Album thematisiert den schleichenden Niedergang der menschlichen Psyche in die Geisteskrankheit sehr gelungen, wobei der Opener The Killer In My Skull einen guten Grundstein für die Darstellung dieses Prozesses bildet. Mit Death Cult legen Alastor eine energiegeladene Hymne vor, die vor allem durch den Einsatz von gut gesetzten Synthesizern als Akzent positiv überrascht. Die Fuzz-Lastigkeit zieht sich zudem angenehm durch das ganze Album und scheint auch bei Nightmare Trip nicht abzureißen – der Song ist schlichtweg der Inbegriff des Genres Psychedelic Rock und macht ihm nicht nur durch seinen Namen alle Ehre, sondern hätte auch beispielsweise gut auf ein Acid-King-Album gepasst.

Pipsvängen ist – entgegen seinem Namen – als eine absolut gelungene akustische Interlude zu verstehen, die eine melancholische Zensur darstellt, bevor der massive Titelsong zuschlägt und den Hörer mit sich hinab in den Abgrund des Wahnsinns zieht. Die Chorus-reiche Stimme von Bassist Robin Arnryd wird durch die unheilverheißenden Orgelakzente ergänzt und spätestens das abschließende Lost And Never Found verdeutlicht die Ausweglosigkeit jener Teufelsspirale, bevor die Orgel Song und Album durch ein harmonisches Solo beendet. Onwards And Downwards ist kurzum vor allem eines: fuzziger, harmonischer und gleichzeitig brachialer als alles, was Alastor zuvor veröffentlicht haben. Die Band wirkt in der jetzigen Besetzung vollkommen und man darf gespannt sein, welche Psychedelic-Doom-Mischungen sie in Zukunft noch veröffentlichen werden.

Alastor Cover

Label: Riding Easy Records
VÖ: 28.05.2021

Genre: Psychedelic Rock, Doom

Vergleichbar:
Acid King – III
Weedeater – God Luck And Good Speed

Wertung:
13/15