In unserem Podcast-Format setzen sich unsere Redakteure Jonathan Schütz und Alexander Loeb am jeweiligen Monatsende zusammen und diskutieren die wichtigsten neuen Alben des alternativen Musiksektors in ausführlicher Länge.
Mit ihrem sechsten Album „Gravity“ hatten Bullet For My Valentine zunehmend am Radiorock geschnuppert. Diesen Sound behalten die Waliser in Ansätzen auch für ihr siebtes, erstmals nach der Band benanntes Album bei, orientieren sich aber überwiegend wieder am härteren Sound früherer Tage, was „Bullet For My Valentine“ zu einem erfrischenden Album in der Diskographie des Quartetts macht. Erfrischend ist auch der Sound von SeeYouSpaceCowboy, der zwischen brachialem Mathcore und zuckersüßem Emo-Pop-Punk changiert. Das zweite Album „The Romance Of Affliction“ treibt dies auf die Spitze und dürfte auch dank der variablen Gesangseinsätze der Bandmitglieder die Geister scheiden. Gleiches gilt auch für „Crawler“, das vierte Album von Idles, DER Post-Punk-Band der vergangenen Jahre. Hatte das Quintett insbesondere auf den beiden Alben „Joy As An Act Of Resistance“ und „Ultra Mono“ mit seinem Sloganeering voller Nächstenliebe die Herzen der Massen erobert, ist „Crawler“ deutlich näher am unterkühlten und mechanischen Sound aktueller Bands wie Fontaines D.C. Diese Veränderung geht auf den Entzug von Frontmann Joe Talbot zurück, der nun auch die eigene Band-Vergangenheit in ein kritisches Licht rückt. „Things Take Time, Take Time“, das dritte Album von Courtney Barnett, ist ebenfalls das Ergebnis einer Veränderung im Leben der Singer/Songwriterin. Kurz vor Beginn der Corona-Pandemie war Barnett alleine in eine neue Wohnung gezogen. Die folgende Isolation hat sie in den Sound ihrer Platte einfließen lassen, der überraschenderweise aber eher Sommergefühle als Winterdepressionen beschwört. Ganz anders sieht es bei Van Holzen und ihrem dritten Album „Aus der Ferne“ aus: die Band singt nicht nur über Versagensängste und Blockaden, sondern thematisiert auch auf eindringliche Art und Weise Verschwörungstheorien und die Angst vor den Auswirkungen der sich anbahnenden Klimakatastrophe. Alles eingebettet in weiterhin druckvollen Alternative Rock mit Anleihen an Indierock und Post-Punk. Musikalisch ebenfalls breit aufgestellt sind Deap Vally. Ihr drittes Album „Marriage“ ist gefüllt mit fuzzigen Garage-Rock-Riffs und poppiger Eingängigkeit. Zudem scheint das Duo nach dem gemeinsamen Album mit The Flaming Lips auf den Geschmack von Zusammenarbeiten gekommen zu sein und hat sich gleich vier Gäste auf das Album geholt.
Unten eingebettet findet ihr den Upload auf YouTube, natürlich gibt es den Podcast aber auch wieder auf Spotify und SoundCloud.
00:00 – 05:24 Einleitung
05:25 – 16:40 Bullet For My Valentine – “Bullet For My Valentine”
16:41 – 26:10 SeeYouSpaceCowboy – “The Romance Of Affliction”
26:11 – 41:57 Idles – “Crawler”
41:58 – 50:52 Courtney Barnett – “Things Take Time, Take Time”
50:53 – 1:02:55 Van Holzen – “Aus der Ferne”
1:02:56 – 1:12:25 Deap Vally – “Marriage”
1:12:26 – 1:14:02 Ausblick & Ausklang
Playlist zum Podcast: https://open.spotify.com/user/jonatha…