CD-Review: All Will Know – Deeper into Time

Nun also rückt der zweite Longplayer „DEEPER INTO TIME“ des Darmstädter Melodic Death Metal Quintetts nach, und führt fort, was 2012 mit dem Debutalbum „CONTACT“ begann.

Die Band selbst kündigte für das zweite Album mehr elektronische Passagen und konstrastreichere Songs an und erfüllt dieses Statement!

Release: Freitag, 20. 11. 15

allwillknow_cd_neuTracklist:

  1. Home
  2. Deeper Into Time
  3. Still, Cold And Lost
  4. Towards Deliverance
  5. Feed Their Minds
  6. Reset That Clock
  7. Exceed And Refine
  8. The Rain I Bring
  9. Solitude In Fear
  10.  Existence Denied

Bereits der Opening Track „Home“  eröffnet Werk Nummer 2 mit sphärischen Synthesizer – Melodien, eingeleitet von Keyboarder Felix Walzer. Daran knüpfen anschließend groovende Riffs, die sich den Keyboard Lines unterordnen. Mit einem schlagartigem Wechsel und aggressiven Shouts geht der Song in eine rasende Strophe über, bei der das Keyboard zunächst verstummt, und beim Refrain zurückkehrt, wo die eingängige Groove-Line zu Beginn des Songs wieder aufgegriffen wird, und somit langsam aber sicher an Wiedererkennungswert gewinnt! Die Band beweist bei diesem Song ihr Vermögen, das „gesunde“ Maß zwischen melodischen und fetzigen Parts perfekt einschätzen zu können. „Home“ erweist All Will Know schon mal seinen bestmöglichen Dienst als Opening Track: Er weckt Lust auf mehr!

Der Titeltrack „Deeper into time“ paart nach einem melancholisch angehauchtem Intro erneut die diesmal Old School orientierte Gitarrenarbeit von Jan Jansohn und Steffen Henneberger mit Keyboard-Melodien, die hier eine eher untermalende Funktion einnehmen. Vordergründig sind bei diesem Song Clean-Vocals von Frontman Frank Richter zu hören, der besonders im einprägsamen Refrain das Können seines Organs entfacht, und Growls bzw. Shouts bei diesem Track nur sporadisch verwendet. Der Song hat auf jeden Fall das Potenzial über Fangemeinde und Melodic Death Metal Anhänger hinaus zu punkten. Er zeigt sich noch stärker als sein Vorgänger im einprägsamen und für das Ohr leicht zugänglichen Stil.

Aus der Tracklist herausstechend zeigt sich „Towards Deliverance“. Er ist im wesentlichen auf hartes, tiefes Riffing reduziert, und kombiniert schleppende, aber brachiale Halftimes mit einem treibend-rhythmischen Gesang in der Strophe. Auch der Refrain brennt sich in das Gehirn, die markanten Vocals dürften bei Live-Shows ordentlich zum Mitsingen anregen. Das Keyboard bleibt hier hintergründig zur Untermalung, mit düsteren Melodien, womit man den Song ansprechend und spannend gestaltet.

Der spätere Einsatz von Clean Vocals und Clean Gitarren ist einzeln betrachtet gelungen, nimmt dem Song vielleicht jedoch aus Sicht vieler Fans des „geradlinigen“ Metals zu viel an Energie weg. Abschließend kehren die Darmstädter nach einem genialen Gitarrensolo wieder zum schleppenden Stil zurück, der Song verliert sich also keineswegs!

ALL WILL KNOW zeigen sich auf ihrem zweiten Album sehr facettenreich und treffen mit ihren Songs mit Sicherheit den Zahn der Zeit. Sie bedienen auf „DEEPER INTO TIME“ zum Teil den Wunsch vieler Musik- bzw. Metalfans der heutigen Zeit, Innovation und technisches Können unter Beweis zu stellen, verwirklichen aber auf der anderen Seite genauso Old-School Song-Strukturen der Urväter, was die Band ebenfalls zum eigenen Charakter zählt. Die Elektro-Einflüsse sind in den Songs klar zuhören, doch der Band gelingt es diese im Songwriting in einer guten Dosierung einzubauen. Im Gesamten haben All Will Know mit all ihren musikalischen Zielen bislang ein professionelles Mittelmaß gefunden, alle Komponenten ohne Unfälle miteinander zu verbinden, was keine leichte Aufgabe gewesen sein dürfte!