CD-Review: Placenta – Missgunst und Neid

Die Berliner Band Placenta brachte mit “Missgunst und Neid” ihr neustes Studioalbum im letzten Dezember auf den Markt.

Die Band lässt sich dem Deathcore/ Metalcore Genre zuordnen und begeistert ihre Fans schon seit nunmehr 14 Jahren. In dieser Zeit machten sie sich einen Namen mit unzähligen energiegeladenen Liveshows, den brutalen Growls bzw. Shouts sowie ihrer großen Experimentierfreudigkeit bei ihren Songs.
Im folgenden werden wir uns ansehen ob alle diese positiven Tugenden auch in ihrem neuesten Werk vertreten sind.

Name: Missgunst und Neid placenta_missgunstundneid
Genre: Deathcore, Metalcore
Länge: 42 Minuten
Erscheinungsjahr: Dezember 2013

Das Album enthält 10 sehr verschiedene Tracks die trotzdem als eine Einheit wirken und in ihrer Gesamtheit bis auf eine Ausnahme gut ineinander übergehen. Das die Lyrics in diesem Album auf Deutsch sind ist für das Genre sehr ungewöhnlich, wirkt jedoch in der großen Masse an Neuerscheinungen sehr innovativ und herausstechend.

Anders macht dieses Album, das vor fast allen Liedern ein interessantes Intro liegt. Die Intros reichen dabei von einem Soundcheck (“Jure Juskan”) zu einem Ausschnitt eines Liedes aus den 1920er (“Baroness).

Herausstechend sind die für die Band und das Genre ungewöhnlich vielen Wechsel zwischen Clean Gesang und Growls bzw. Shouts. Die Texte selbst werden in den Refrain zumeist Clean gesungen während in den übrigen Passagen die harten Growls dominieren. Dieser variable Wechsel macht das Album zu keinem Zeitpunkt langweilig oder eintönig. Angemerkt sei dennoch das der hohe Anteil an Clean Gesang nicht allen gefallen wird, mir persönlich sagt er jedoch zu.

Besonders die ersten sechs Tracks überraschen immer wieder und bieten dem Hörer ständig neue interessante Facetten.
Der anschließende siebte Track fällt in seiner Länge völlig aus dem Rahmen des gesamten Albums. In diesem Track gibt es keine Instrumente und keine Vocals, statt dessen kommen nur einige langgezogene Töne unterlegt von einem dunlen Bass Ton was anscheinend eine Alarmsituation darstellen soll. Und das ganze dauert 3:34Min! Dabei passt der Track zum nächsten Song “Ein Riese”, wenn er denn als kurzes Intro in diesen integriert worden wäre, als Warnung vor dem titelgebenden Riesen. So gerät der Part viel zu lang und quält lediglich.
Die anschließenden Tracks sind dann jedoch wieder auf dem vorigen Niveau und schaffen es insgesamt diesen Komplettausfall zu kompensieren.

Das Album besticht durch tolle Intros, variablen Gesang und der gekonnten Mischung von ruhigen und harten Passagen. Auch die Abmischung der Instrumente ist gelungen, lediglich der siebte Track stört. Alle Fans von viel Clean Gesang dürfen der Wertung gerne noch einen Punkt mehr geben.

8,5 von 10 Punkten – Lohnenswert!

Tracklist:

1. Schlafe los
2. Wunderschön und Wild
3. Baroness
4. Sretan Put
5. Nur die Besten
6. Jure Joskan
7. Collage à Trois
8. Ein Riese
9. Tanzt
10. Schwarze Tauben steigen

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