CD Review: Simple Plan – Taking One For The Team

Spätestens seit 2004, als Simple Plan mit Still Not Getting Any zweifach Platin in ihrem Heimatland Kanada und dreifach Platin in den USA abräumten, bestimmt die Band aus Kanada im Bereich Pop-Punk den Markt. Es folgten weitere Erfolgsalben, Auftritte in Hollywoodstreifen und unzählige ausverkaufte Konzerthallen. Seit 19 Jahren gibt es Simple Plan. Im Februar 2016 meldeten sie sich nach fünf Jahren Albumpause mit Taking One For The Team zurück.

Im Gegensatz zu vielen anderen Bands, die sich über so eine lange Zeit halten, bleiben sich Simple Plan in ihrer Musik und ihrer Ausstrahlung bis hier hin treu. Musikalisch reihen sie auf der Platte eine Prise des typischen Simple Plan Punk-Styles, den wir alle aus Songs wie „Shut Up“ oder „Welcome to my World“ kennen, mit einigen aktuellen Trends aus der Pop-Welt aneinander. Songs wie „I Don’t Wanna Go To Bed“ oder „Singing in the Rain“ erinnern an groovige Songs von Bruno Mars und regen zum Tanzen an, ein Gebiet an das sich Simple Plan bereits mit dem Track „Summer Paradise“, der Teil des letzten Albums war, herangewagt haben . „Opinion Overload“ oder „P.S. I Hate You“ sind klassische Punksongs, die zum Pogen einladen und nach eigener Aussage „sogar noch rockiger [sind] als sie es jemals waren“.

Auch thematisch bleiben Simple Plan auf Taking One For The Team in bekannten Gebieten: ein bisschen Liebeskummer, ein bisschen Außenseitercharme, ein bisschen scheiß drauf, das Leben geht weiter. Simple Plan hatten nie den Anspruch sich in komplett neue Genres zu wagen. Dennoch hält jedes neue Album etwas Unbekanntes und Erfrischendes parat. So als poliere man seine alten Lieblingsschuhe mit einer Schuhcreme, die es vorher noch nie gegeben hat: die Schuhe bleiben die selben und doch haben sie einen neuen Touch bekommen, durch etwas was es vorher noch nicht gegeben hat.

Auf die Frage, was der Titel des Albums für Simple Plan bedeutet hat Gitarrist Sébastien Lefebvre im Interview mit Radio Canada eine einfache Antwort: „Die Gruppe steht über jedem Einzelnen von uns. Wir mussten alle ein paar Opfer bringen und machten das für das Team. Der Sport hat also etwas sehr Symbolisches: was am Ende zählt ist nur der Mannschaftssieg.“

Simple Plan funktionieren, auch nach fast 20 Jahren. Sie haben ihren Stil gefunden und halten als Gemeinschaft daran fest. Mit Taking One For The Team setzen die Jungs aus Montréal mit ihrer unverkennbaren und direkten Art erneut ein Ausrufezeichen und treiben das Genre weiter voran.