Green Juice Festival: Wohngebiet bekommt was auf die Ohren

Man nehme eine Bühne, neun großartige Artists, über 7000 tanzende Menschen und jede Menge Stimmung: Das Rezept für ein gelungenes Green Juice 2016.

Am 20. August war es wieder soweit, zum neunten Mal verwandelte sich ein Park in Bonn, mitten im Wohngebiet von Neu-Vilich, zu einer angesagten Festivalkulisse.

Schon in den frühen Mittagsstunden strömten hunderte von Besuchern auf das Gelände, um sich den Klängen der ersten Bands hinzugeben. Eröffnet wurde der Tag mit weicheren Tönen der Neo-Pop Band “Juri“, gefolgt von einer Mischung aus Indie, Emo und Punk von den Bonner Jungs der Band “Landgang“.

Der Himmel reißt auf, der Rasen füllt sich und die Stimmung steigt stets weiter.

DSC_0370Kaum zu erahnen, dass 2008 alles mit einer Handvoll lokaler Bands, einer improvisierten Bühne und 200 Besuchern angefangen hat, präsentierte das Festival die nächsten musikalischen Höhenflüge. “Flash Forward“ boten mit vielseitigen Gitarrenriffs aus dem Bereich Alternative-Rock eine ansehnliche Show und überließen die Bühne dem nächsten Act “City Light Thiefs“. Diese glänzten und überzeugten das Publikum mit rasanten Klängen der Genres Post-Hardcore und Post-Punk.

DSC_0393Es wird geschwitzt, es wird getanzt, es wird gesungen. Einen unverwechselbaren Auftritt lieferte die vierköpfige Punkrock Band aus Köln. “KMPFSPRT “ spielten Punkrock wie er sein soll: Laut, hart, echt. Sie versetzten die Fans mit ihren Texten in eine grölende, gut gelaunte Masse.

DSC_0410Und es geht noch mehr! “Schmutzki“ stehen für feiern, durchdrehen und sich gehen lassen und genau das war auch Programm. Der “Schmutzki-Mob“, wie die Band ihre Fans liebevoll nennt, war in keinem Fall zu übersehen und fand an diesem späten Nachmittag durch den fulminanten Auftritt der Gruppe mit Sicherheit viele neue Anhänger.

DSC_0547Das Festival nahm seinen Lauf und der Abend wurde eingeleitet durch großartige Musik von “The Intersphere“, dessen Wurzeln im Bereich Rock, Alternative und Progressive liegen. Sie bereiteten die Festivalbesucher auf das vor, was noch kommt. Denn wer denkt, dass der Park schon im höchsten Level der Euphorie schwebt, hat die Rechnung ohne “Le Fly“ gemacht. Die Hamburger Jungs verwandelten das Green Juice in eine einzige Partymeile und kein Fuß blieb neben dem anderen. Ihr einzigartiger, flotter Sound aus Rock, Raggea und Rap, welchen sie mit “St. Pauli Tanzmusik“ einem ganz neuen Genre zuordnen, brachte die Menge zum beben. Ihre Mischung aus lauten Trompeten und fetzigen Gitarren konnte sich auf jeden Fall zeigen lassen.

DSC_0734Alles stimmte: Die Location, die Bands, die Menschen. Ein letzter Kick und die Menge war nichtmehr zu stoppen. Die goldene Spitze des Line Ups bildeten die einzigwahren “Donots“ welche das Publikum entflammten. Beim ersten Song stand es fest: die Donots zerstören Bonn, denn der Rock und der Punk sitzen ihnen tief in den Knochen. Eingeleitet durch den Hit ,,Ich mach nicht mehr mit‘‘, führte die Band mit Frontsänger Ingo “Donot“ durch neue Songs und alte Hymnen. Und alle waren am tanzen und sangen lauthals mit! Wer hier nicht schwitzte, war nicht dabei. Selbst die Band war vom anwesenden Publikum maßlos begeistert. Es war ein Fest vom Feinsten und Lautesten mit Unmengen von Leidenschaft.

DSC_0744Das Green Juice 2016 war ein voller Erfolg und das Line Up ein Treffer direkt ins Schwarze. Das siebenköpfige Veranstalterteam bedankte sich bei allen anwesenden für ein mehr als gelungenes Festival. Besser geht’s nicht? Nicht zu toppen? Scheinbar schon, denn verraten wurde, dass die Vorbereitungen des zehnten Green Juice Festivals, welches im August 2017 stattfinden soll, schon laufen und man sich auf etwas gefasst machen kann. Also, wir können gespannt sein!

 

Text: Lorena Keikert, Fotos: Florian Hilger