Die nächste Platte ist immer die schwierigste. Neck Deep haben vergangene Woche einen Nachfolger zu ihrem Erfolgsalbum ,,Life’s Not Out To Get You’’ veröffentlicht, der sich mit seinem Vorgänger messen lassen kann.
,,The Peace And The Panic’’ heißt Studioalbum Nummer drei der walisischen Pop-Punk-Helden. Mit ,,Where Do We Go When We Go’’, ,,Happy Judgement Day’’, ,,Motion Sickness’’ und ,,In Bloom’’ hat das Quintett vor Albumrelease bereits vier Songs veröffentlicht, die größtenteils den Eindruck hinterließen, Neck Deep würden es in 2017 etwas ruhiger angehen. Dieser Eindruck bestätigt sich nach 39 Minuten Spielzeit, dafür haben Neck Deep ganz andere Qualitäten hinzugewonnen. Während ,,Life’s Not Out To Get You’’ noch eine große Pop-Punk-Party war, ist ,,The Peace And The Panic’’ deutlich ernster geworden, ohne dabei den Spaß zu verlieren. Frontmann Ben Barlow zeigt sich vielseitiger als je zuvor und darf sogar seine Kopfstimme einsetzen, was für Gänsehaut sorgt. Zudem spielt Sozialkritik eine viel größere Rolle. Sei es auf politische Art oder gesellschaftskritisch. Neck Deep holen zum Rundumschlag aus.
,,Happy Judgement Day’’ und ,,Don’t Wait’’ gehen in die politkritische Offensive, während vor allem ,,The Grand Delusion’’ ernste Töne anschlägt und Depression und Angst behandelt. ,,Don’t Wait’’ gehört als härtester Song zu den absoluten Highlights des Albums, auch dank des Features von Architects-Frontmann Sam Carter, der hier für eine gute Minute alles in Grund und Boden stampft. Auch die ganz ruhigen Töne beherrschen Neck Deep nahezu perfekt, nicht nur bei der Ballade ,,Wish You Were Here’’, sondern vor allem in ,,In Bloom’’, mit dem sich Neck Deep selbst ein Denkmal gesetzt haben. Nach der Halb-Ballade ,,19 Seventy Sumthin’’’, die gegen Ende von einer Riffwand überlaufen wird, beendet ,,Where Do We Go When We Go’’, das von einem Kinderchor eröffnet wird, auf rockig-krachige Art ,,The Peace And The Panic’’.
Neck Deep haben Mut bewiesen und mit ,,The Peace And The Panic’’ das etwas andere Pop-Punk Album veröffentlicht. Statt weiterhin auf Gute-Laune-Songs zu setzen, setzt sich das walisische Quintett mit sozialen Themen auseinander und fängt damit den Geist der Zeit ein. ,,The Peace And The Panic’’ ist ein Gesamtwerk, das überzeugt, und keine Ansammlung von einzelnen Hits. Davon gab es auf ,,Life’s Not Out To Get You’’ aber auch genug.