Review: Pafero – Perspectives

Wo Underground Helden wie Arcane Roots, Black Peaks oder Reuben zu früh einen Punkt machen mussten, setzen Pafero mit ihrer Musik an. Das Trio aus Bremerhaven veröffentlicht mit Perspectives eine gut strukturierte, die Nackenmuskeln anspornende erste EP, an welcher mehr als zweieinhalb Jahre gearbeitet wurde.

Weniger ist doch meist mehr. Die Band um Patrick, Felix und Robin hat sich 2013 gegründet und ist seitdem stetig in Richtung Progressive Rock mit vertrackten Riffs gerannt. Es wäre eine Schande, diese Band nicht als Stiefsohn von verschiedenen vorangegangenen Trios zu sehen, und das zeigt sich von Beginn. Opener Tears Reply verzaubert zwischen krummen Taktarten und stadiontauglichen Breaks, ohne dabei an eigenem Charakter zu verlieren.

Pafero setzen auf anspruchsvolle Breaks und melodisches Songwriting, das sich länger aufbaut als anderswo auf A Description. Dort verschnörkelt Gitarrist Felix in kantiger Biffy Clyro Manier den wohl entspanntesten Song, ehe auch dieser in explosionsartigem Mathrock ausartet. Im Kontrast dazu schweben andere Riffs durch krumme Taktarten und Pattern, wie es sonst bei Tool üblich ist.

Tracklist

Tears Reply
Between Chaos & Uniforms
Slander
A Description
Turn Away
Tayo

Insbesondere in ihren Kompositionen zeigen die Jungs viele Stärken, die an Arcane Roots erinnern. Gepaart mit eingängigen Uptempo Nummern wie Turn Away oder Slander wirkt die EP wesentlich kürzer und kompakter, als man es vielleicht erwarten könnte. Obwohl in manchen Passagen deftigere Screams oder Mehrstimmigkeit noch einen größeren Kick hätten verleihen können, leitet Drummer und Sänger Patrick zusammen mit Robin (Bass, Gesang) gradlinig und sicher durch alle lauthals mitsingbaren Refrains.

Die Lead Single Tayo führt den Satz zu Ende, den Tears Reply begann: mit eingängigen Chorus- und Bridgepassagen rechnen die drei stilistisch mit ihren Einflüssen ab. Denn wenn die Band ihren jetzigen Kurs weiter fährt, wird es nicht lange dauern, ehe sie in den Fußstapfen ihrer Vorgänger steht.

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Label: Unsigned
VÖ: 17.09.2021

Genre: Mathrock, Alternative, Progrock

Vergleichbar:
Arcane Roots –Left Fire
Press To Meco – Transmute

Wertung:
13/15