CD-Review: Placenta – XV Greatest Hits

placentacoverMit ihrer ersten Best Of-CD „XV – Greatest Hits“ zelebrieren Placenta aus Berlin ihr 15- jähriges Bestehen als Band, und rekapitulieren mit einer Auslese ihrer stärksten Titel die mittlerweile schon beträchtlich lange Band-Geschichte.

Auf der Platte sind einzelne Tracks von allen bisher erschienenen Placenta Alben („Human Abyss“, „Fixed Action Pattern“, „Replace your Face“ & „Missgunst und Neid“), sowie auch Songs der „Brutalis“ EP vertreten.

Allerdings servieren Placenta außerdem sowohl neues, als auch „neues-altes“ Songmaterial: Die Titel „Human Abyss“ und „Attention Please: Official Hate“ stammen aus der früheren Death Metal Phase Placentas um 2007. Beide blieben bislang unveröffentlicht.

Bei „Human Abyss“ handelt es sich um eine aggressive und kompromisslose Riff-Walze, mit angenehm wechselnden Beats, sodass von Half-time bis Blast-beat alles vertreten ist und ein „kleiner“ Einblick in das Können von Drummer Tobias Stein ermöglicht wird. Der Song enthält wenig musikalische Experimente sondern behält konstant seinen wüsten Charakter, die Gitarristen Michael Hoge und Daniel Martens reihen ein zerschmetterndes Riff an das nächste.

PLACENTA LIVE 8„Attention Please: Official Hate!“ weist in diesem Sinne eine gewisse Ähnlichkeit zu seinem Vorgänger auf, enthält jedoch noch zusätzlich einzelne Melodie Elemente, sowie zwischendrin auftauchende Ton-Samples, die dem Song einen düsteren Charakter verleihen.

Komplett neu sind die beiden Stücke „Evolution“ und „#Schön“, welche musikalisch den früheren Death Metal Stil mit den darauffolgenden Core-Einflüssen hörbar vereinen. In beiden Songs werden unter anderem in den Strophen wieder die Riff-Künste des Gitarren Duos, gepaart mit den präzisen Blast-Beat- und Double-Bass Figuren entfesselt.  Die erneut abwechslungsreichen aber auch zum Teil komplizierten Rhythmen beweisen Innovation beim Songwriting. Die Songs ähneln sich durch melodische Refrains im klassischen Core-Stil, bei denen Sänger Sven Berlin durch melancholische Clean-Vocals glänzt. Interessant bleiben auch die Lyrics der beiden neuen Stücke, insbesondere von „#Schön“, welche durchaus kritisch das Verhalten unserer Gesellschaft im medialen Zeitalter wiedergeben.

 

Placentas erstes Best Of-Album stellt also nicht alleine eine Compilation bisheriger Werke dar, sondern liefert auch neues ansprechendes Songmaterial, zum Teil unveröffentlichte ältere Death Metal Nummern, aber auch brandneue Tracks, was die Fans den Berlinern mit Sicherheit und zurecht danken werden!

TRACKLISTplacenta

01. Evolution
02. Human Abyss
03. Attention Please: Official Hate
04. Fame By Name
05. Brutal: 5 on 1
06. The Shape Of Death To Come
07. Trendcutter
08. Brute Willis
09. All Things Runnable
10. I Ain’t No Horse
11. Bella Fruit Verona
12. Sretan Put
13. Tanzt
14. Schwarze Tauben Steigen
15. #Schön