Review: Counterparts – You’re Not You Anymore

Mit neuem Schlagzeuger und neuem Gitarristen haben Counterparts an ihrem fünften Album gearbeitet. Das Ergebnis ist ein kompromissloses Melodic Hardcore Album, das schon beim ersten Durchhören blaue Flecken verteilt.

Nachdem Gitarrist Jesse Doreen im vergangenen Jahr die Band verlassen hat, ist Sänger Brendan Murphy das einzig verbliebene Gründungsmitglied. Wer dachte, der Band würde das zu Schaden kommen, lag mal so richtig falsch. ,,You’re Not You Anymore’’ präsentiert in einer knappen halben Stunde so ziemlich alles, wofür Melodic Hardcore steht. Nach ,,Walk Away Slowly’’, einem sehr atmosphärischen Intro, knüppelt ,,Bouquet’’ direkt los und rast in Lichtgeschwindigkeit durch den CD-Spieler. Die Verzweiflung, die die Lyrics ausdrücken, lässt sich nicht nur an der dreckigen Stimme von Murphy festmachen, sondern viel mehr an den Texten der Songs. In ,,Bouquet’’ heißt es im Refrain ,,I find it hard to feel alive, while my heart beats in borrowed time, the cadence that I’ve kept confined, existing only in the black behind my eyes’’. Das sitzt.

In der ersten Hälfte der Platte verlaufen alle Songs in dieselbe Richtung. Mit durchgehender Härte und ohne klare Breakdowns verfahren Counterparts, bis der sechste Song ,,Swim Beneath My Skin’’ einen trägen und später bösen Breakdown serviert. Nach dem 76-Sekunden-Gekeife ,,Thieves’’ machen die folgenden Songs genau dort weiter. ,,A Memory Misread’’ entwickelt sich zum Ende in rockigere Gefilde, ,,Rope’’ trägt seine Düsternis schon im Songnamen und das abschließende ,,You’re Not You Anymore’’ setzt Härte und Verzweiflung die Krone auf.

Counterparts haben mit ,,You’re Not You Anymore’’ ein Melodic Hardcore Album geschaffen, das innerhalb seines Genre glänzt und nur von wenigen Bands übertroffen werden kann. Wem das Genre nicht zusagt, wird mit der Platte hingegen wenig Spaß haben.